Wie schon im vergangenen Jahr nutzt Xiaomi die Zeit um den Jahreswechsel, um ein neues Flaggschiff-Smartphone nebst Unterbau einzuführen. Das hört für 2022 auf den Namen Xiaomi 12 Pro und kommt mit dem neuen Oberklasse-SoC (System-on-a-Chip), der nun nur noch Snapdragon heißt und statt einer dreistelligen Seriennummer nur noch einstellig bleibt und die Generation anhängt – mit anderen Worten: dem Snapdragon 8 Gen 1.
Das ist über die 12er-Reihe der Xiaomi-Smartphones bekannt
Der Spitzen-SoC treibt auch das ebenfalls neue Xiaomi 12 an. Das dritte neue Smartphone im Bunde, das Xiaomi 12X, muss sich dem älteren Qualcomm Snapdragon 870 begnügen. Das allerdings dürfte keine spürbare Einschränkung darstellen.
Absetzen will sich das Xiaomi 12 Pro von seinen Seriengeschwistern im Wesentlichen mit seiner Display-Leistung. Denn die Pro-Version der 12er-Linie kommt mit einem 12-Bit-Amoled-Bildschirm, einer Diagonale von 6,73 Zoll und einer Bildwiederholrate von 120 Hertz bei einer Auflösung von 3.200 × 1.440 Pixeln. Dabei handelt es sich um ein LTPO-Panel von Samsung, das die flexible Regelung der Wiederholrate erlaubt. Das Xiaomi 12 und das Xiaomi 12X müssen sich mit einem 6,28 Zoll großen Amoled-Display mit einer Auflösung von 2.400 × 1.080 Pixeln begnügen, das aber ebenfalls eine Bildwiederholrate von 120 Hertz bietet.
Beim Kamera-Setup zeigen sich diesmal nur geringe Unterschiede. Alle drei Smartphones verfügen über ein Drei-Kamera-Setup mit einem 50-MP-Hauptsensor, einer Ultra-Weitwinkel-Kamera mit 13 Megapixeln und einer Makrolinse mit fünf Megapixeln. Das Setup wird auf der Frontseite um eine Selfie-Cam mit 32 Megapixeln ergänzt. Beim 12 kommt als Hauptsensor ein Sony IMX766, beim 12 Pro ein IMX707 zum Einsatz.
Bei den Akkudaten nehmen sich die Modelle nicht viel. Beim 12 Pro sind es 4.600 Milliamperestunden Energieinhalt, bei den kleineren Varianten 4.500 Milliamperestunden. Allerdings: Das besonders schnelle Aufladen mit 120 Watt bietet nur das 12 Pro. Das Xiaomi 12 lädt mit maximal 67 Watt. Zum 12X gibt es noch keine Aussage.
Preise nicht auf Deutschland übertragbar
Das Xiaomi 12 Pro kommt in China für umgerechnet rund 650 Euro auf den Markt, das Xiaomi 12 kostet rund 520 Euro und für das Xiaomi 12X müssen rund 440 Euro eingeplant werden. Dabei handelt es sich durchweg um die Preise bei einer Ausstattung mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 Gigabyte Flash-Speicher. Die Modelle mit zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte Flash-Speicher sind entsprechend teurer.
Wer nun glaubt, er könne sich ein günstiges Smartphone sichern, wird sich bei der Verkündung der deutschen Preise getäuscht sehen. Denn in den vergangenen Jahren durften wir stets beobachten, dass sich der Hersteller exakt in das Preisgefüge am deutschen Markt einpasst. Für das Xiaomi 12 Pro dürfte demnach eher mit einem Preis um 1.000 Euro zu rechnen sein.
Xiaomi hat bislang aber weder ein Datum noch einen Preis für den deutschen Markt genannt. Realistisch scheint eine Ankündigung Anfang Februar 2022 sein. Noch gar nicht vorgestellt hat Xiaomi das 12 Ultra. Dass ein solches Überflaggschiff 2022 nicht kommen wird, scheint unwahrscheinlich. Allerdings hatte der Hersteller auch das 11er Ultra erst im März vorgestellt. Da ist also noch etwas Zeit.
Neue In-Ears und neue Smartwatch kommen ebenfalls
Neben den drei Smartphones hat Xiaomi mit den Redmi Buds 3 neue Bluetooth-In-Ear-Stöpsel und mit der Watch S1 eine neue Smartwatch vorgestellt. Die Redmi Buds 3 bewirbt Xiaomi mit der Fähigkeit der aktiven Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC). Wie gut das mit Stöpseln, die umgerechnet rund 70 Euro kosten sollen, funktionieren wird, bleibt abzuwarten. Erfahrungsgemäß ist ANC selbst bei teuren In-Ears nicht sonderlich überzeugend. Die Redmi Buds 3 sollen mit einer Akkuladung sieben Stunden Musikgenuss bieten und über das Ladeetui noch mal bis zu 32 Stunden nachtanken können.
Die Watch S1 ähnelt der Samsung Galaxy Watch 4 mit ihrem 1,43 Zoll großen, runden Amoled-Touchscreen und ihrer Auflösung von 466 x 466 Pixeln. Die Uhr steckt in einem Edelstahlgehäuse und wird auf der Front von Saphirglas geschützt. Xiaomi setzt aber weiterhin auf das eigene OS namens MIUI for Watch anstelle des Wear OS von Google und Samsung. Die daraus resultierende abgespeckte Funktionalität soll der Watch eine Laufzeit von bis zu 12 Tagen bescheren. In China wird die Watch S1 für umgerechnet rund 170 Euro verkauft werden, was einen relativ hohen Preis für Deutschland erahnen lässt – falls die Uhr hierzulande überhaupt eingeführt wird.