Sie gelten als die erste universelle Sprache der Internetgeneration. Egal, ob jung oder alt, ob Sao Paulo, London oder Perth – alle Menschen verstehen sie: Die sogenannten Emojis. Das sind unter anderem grinsende und weinende Gesichter, Herzen, Affen sowie ein lachender Scheißhaufen. Was alle Emojis gemeinsam haben: Sie machen für viele Betrachter die Emotionen hinter womöglich mehrdeutigen Texten erst klar erkennbar. Und das bewirkt vor allem Empathie beziehungsweise Apathie des Empfängers gegenüber dem Absender.
Mehr Interaktionen auf Instagram? Geht eigentlich ganz einfach!
Man könnte also auch sagen: Emojis bewirken, dass Leser sich besser in das Geschriebene hineinversetzen können – sie ersetzen quasi die Mimik eines Menschen. Für Social-Media-Profis ergibt sich daraus eine wichtige Erkenntnis. Sie können mit den kleinen Ideogrammen im Zweifel die Interaktionsraten ihrer Statusupdates steigern. Untersucht und bestätigt hat das kürzlich Quintly. Der Social-Media-Analytics-Anbieter analysierte dafür 20.000 Instagram-Profile und 6,2 Millionen Postings. Das Ergebnis: Emojis als Stilmittel unterstützen den Erfolg eines Beitrags.
Postings ohne Emoji haben eine durchschnittliche Interaktionsrate von 1,77 erzielt, während Emoji die durchschnittliche Interaktionsrate auf 2,07 anhoben. Das ergibt immerhin ein Plus von 17 Prozent. Je größer ein Instagram-Account ist, desto häufiger sind auch Emojis im Einsatz. Ebenfalls ist ersichtlich, dass sie sowohl Fotos als auch Videos beflügeln. Der Einsatz der kleinen Symbole hängt also nicht vom Format ab. Es lohnt sich laut Quintly also, sie generell einzusetzen.„Sie gelten als die erste universelle Sprache der Internetgeneration.“
Tipp am Rande: Marketing-Verantwortliche sollten natürlich darauf achten, dass Emojis wirklich auch die Emotionen widerspiegeln, die eindeutig vom Betrachter interpretiert werden sollen. Und klar sollte auch sein, dass die kleinen Helferlein nicht allein den Erfolg eines Beitrags garantieren. Ist der Inhalt uninteressant, wird auch ein Emoji ihn nicht retten können.
Übrigens: Diese Symbole machten die Top-10 auf Instagram in 2016 aus.
Dass es nicht ein „echtes“ Smiley in die Top 10 geschafft hat, lässt mich an der Aussagekraft der Studie zweifeln und den Aufhänger eures Artikels kritisieren („sie ersetzen quasi die Mimik eines Menschen.“). Wenn bspw. die NYT das Flash Cam Emoji nutzt, dann sind es sehr wahrscheinlich Promie Bilder oder Schnappschüsse. Diese sind dann (logischerweise) beliebter als harte News, bei denen kein Emoji benutzt wird. Dass es dann auch nur 17% mehr Interaktionen sind, ist noch enttäuschender. Ist das überhaupt signifikant?
Eine kritischere Auseinandersetzung mit Social Media Studien ist insgesamt wünschenswert. jm2c