Intel liefert mysteriöse Quantenhardware an das US-Energieministerium

Intel versucht schon lange, sich mit Quantencomputing von der Konkurrenz abzuheben, und investiert Millionen in die neue Technologie. Wie The Register berichtet, hat der Chiphersteller dem Argonne National Laboratory (ANL) eine Quantencomputerausrüstung bereitgestellt, die Teil eines realen Quantensystems werden soll, das am ANL gebaut wird.
„Das Intel-Stück wird als erste große Komponente in Argonnes Quantengießerei installiert, die als Fabrik für die Herstellung und Erprobung neuer Quantenmaterialien und -geräte dient. Die Fertigstellung soll noch in diesem Jahr erfolgen“, erklärte das National Lab.
Die Installation soll helfen, die Algorithmus-Testaktivitäten in der Q-Next-Einrichtung für Quantenwissenschaft und -technik zu unterstützen, so das ANL. Jeanette Roberts, Managerin des Quantencomputing-Messteams von Intel, leitet die Integration von Testbed-Hardware und -Software sowie die Programmierung, die erforderlich ist, um die Plattform funktionsfähig zu machen.
„Intels Arbeit bei der Entwicklung von Quantengeräten steht in starkem Einklang mit der Mission von Q-Next. Die Partnerschaft der Unternehmen war für die Zusammenarbeit von unschätzbarem Wert“, sagte David Awschalom, Direktor von Q-Next und leitender ANL-Wissenschaftler.
Es ist nicht klar, um welche Komponente es sich genau handelt, doch Intel hat bereits in der Vergangenheit seine Steuerungschips Horse Ridge und Horse Ridge II vorgestellt, die im 22-Nanometer-Finfet-Verfahren gefertigt werden. Der Cryo-Chip Horse Ridge II soll bis zu 128 Qubits mit einem einzelnen Gerät steuern können. Dank der Technologie können bis zu vier Hochfrequenzkanäle in einem Gerät untergebracht werden. Jeder dieser Kanäle soll per „Frequenz-Multiplexing“-Technik bis zu 32 Qubits steuern können. Mit einem einzelnen Gerät würden also insgesamt bis 128 Qubits steuerbar.
Als weiteren Durchbruch bezeichnet Intel, dass es im Rahmen der Quantencomputing-Forschung gelungen sei, zwei Qubits mit einer Genauigkeit von jeweils 99,3 Prozent zu kontrollieren. Damit hätte man das Potenzial für die kryogene Steuerung eines zukünftigen Quantensystems und von Silizium-Spin-Qubits gezeigt, und man sei jetzt nur noch einen Schritt von einem skalierbaren Quantencomputer entfernt.
Die Quantentechnologie steht noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung, doch viele Unternehmen bauen bereits Quantensysteme: Das Quantenglühsystem von D-Wave wird bereits für bestimmte Anwendungen eingesetzt, IBM und Google mischen ebenfalls mit.
Intel glaubt aber, dass sein Qubit-Ansatz der Beste ist, da das Unternehmen die Quantenhardware in seinen bereits bestehenden Fabriken herstellen kann. Für die Herstellung der Glühgeräte von D-Wave werden beispielsweise spezialisierte Produktionsanlagen benötigt.
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