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Interstellarer Meteorit eingeschlagen: Überreste könnten im Pazifik liegen

Bereits 2014 schlug der Meteorit auf der Erde auf. Seine Fluggeschwindigkeit sprach laut Wissenschaftler:innen schon damals dafür, dass er seinen Ursprung in einem anderen Sonnensystem hatte. Nun gibt es neue Erkenntnisse.

Von Hannah Klaiber
3 Min.
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So könnte es aussehen, wenn ein Meteorit auf der Erde einschlägt. (Bild: Alexyz3d/Shutterstock)

Das bisher bekannteste Objekt aus einem anderen Sonnensystem, das Astronom:innen 2017 mit dem Pan-Starrs-1-Teleskop auf Hawaii entdeckt hatten, ist Oumuamua. Das Objekt sorgte damals aufgrund seiner zigarrenähnlichen Form für Aufsehen. Als Wissenschaftler:innen die Flugbahn und Geschwindigkeit von Oumuamua berechneten, kamen sie zu dem Ergebnis, dass es sich um einen interstellaren Asteroiden handeln muss. Es wurde vermutet, dass Oumuamua das verlorene Stück eines Exoplaneten sein könnte, bewiesen ist das allerdings bis heute nicht.

Meteorit von 2014 ist interstellar

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Im Jahr 2019 verfassten zwei der Harvard-Forscher, die Oumuamua eingehend untersuchten, ein neues wissenschaftliches Paper, in dem sie postulierten, dass ein extrem schneller Meteorit, der im August 2014 seinen Weg durch die Atmosphäre bahnte, ebenfalls interstellar war. Die Aufzeichnungen seines Einschlags und Hinweise auf seinen ungewöhnlichen Ursprung hatten sich jahrelang in einer Nasa-Datenbank versteckt.

„Seine hohe Geschwindigkeit impliziert einen möglichen Ursprung aus dem tiefen Inneren eines Planetensystems oder einem Stern in der galaktischen Scheibe der Milchstraße“, heißt es in der Zusammenfassung der Arbeit von US-Astrophysiker Amir Siraj und des Professors Avi Loeb. Wie Siraj dem US-Magazin Vice verriet, sei ihm das Objekt aufgrund der immensen Geschwindigkeit von über 200.000 Kilometer pro Stunde direkt aufgefallen.

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Drei Jahre nach dieser Entdeckung hat das US-Militär nun bestätigt, dass es sich bei dem Meteoriten um ein interstellares Objekt gehandelt habe. Es könnte womöglich sogar Überreste des Meteoriten auf der Erde geben.

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Wieso dauerte die Bestätigung so lange?

Zwar hatte Amir Siraj den interstellaren Ursprung des Meteoriten mit 99,999-prozentiger Sicherheit schon damals in einer Analyse ermittelt, doch habe ihm die Bürokratie nach der Einreichung der Arbeit bei dem Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie Siraj gegenüber Vice mitteilte, sei die Begutachtung und Veröffentlichung der Arbeit aufgehalten worden, weil das US-Militär einige der Daten, die zur Bestätigung der Berechnungen der beiden Wissenschaftler erforderlich waren, klassifiziert hatte. Diese bürokratische Blockade scheint nun der Vergangenheit anzugehören.

Ein ungewöhnliches Memo des US-Weltraumkommandos an den Wissenschaftsleiter der Nasa wurde letzte Woche über den USSC-Twitter-Account geteilt, nachdem der stellvertretende Kommandant John Shaw die Existenz des interstellaren Meteoriten auf dem jährlichen Weltraumsymposium in Colorado enthüllt hatte.

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„Dr. Joel Mozer, Chefwissenschaftler der Space Operations Command, hat die Analyse zusätzlicher Daten überprüft, die dem Verteidigungsministerium in Bezug auf diesen Befund zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Memo. „Dr. Mozer hat bestätigt, dass die der Nasa gemeldete Geschwindigkeitsschätzung ausreichend genau ist, um eine interstellare Flugbahn anzuzeigen.“

Teile des Meteoriten liegen vermutlich im Pazifik

Es wird geschätzt, dass der Meteorit relativ klein war und vielleicht die Größe einer Mikrowelle hatte. Das heißt auch, dass der Großteil davon womöglich in der Atmosphäre verglüht ist. Möglicherweise verbleibende Teile wären in den Pazifischen Ozean gestürzt.

Siraj sucht derzeit nach einer Möglichkeit, nach den verbleibenden Teilen des Meteoriten auf dem Meeresboden zu suchen, von denen Loeb glaubt, dass sie Hinweise auf Leben aus anderen Sternensystemen enthalten könnten.

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„Der gemeldete Meteor ist mit einer Geschwindigkeit von 60 km/s in das Sonnensystem eingedrungen“, sagte Loeb im Jahr 2019. „Eine solch hohe Auswurfgeschwindigkeit kann nur in den innersten Kernen von Planetensystemen erzeugt werden – innerhalb der Umlaufbahn der Erde um einen Stern wie die Sonne, aber in der bewohnbaren Zone von Zwergsternen, was es diesen Objekten ermöglicht, Leben von ihren Elternplaneten mit sich zu tragen.“

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