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Investoren: Unbegrenzter Urlaub ist gut für Aktienkurs des Unternehmens

Investierende sollen mehr Vertrauen in Aktien von Unternehmen haben, die ihren Mitarbeitenden erlauben, ihren Urlaub flexibel zu regeln. Laut einer Umfrage sehen das besonders professionelle Anlegende so.

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Tragen flexible Urlaubsregelungen zum Erfolg von Unternehmen bei? (Foto: Alex Tihonovs/ Shutterstock)

Top-Talente anziehen und Zahlungen für ungenutzte Urlaubstage vermeiden: Solche Vorteile sollen Unternehmen haben, die ihren Mitarbeitenden freistellen, wie viel Urlaub sie pro Jahr nehmen.

Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg glauben 65 Prozent der befragten professionellen Investoren, dass die Aktien von Unternehmen mit einer solchen Urlaubsregelung überdurchschnittlich gut performen würden, nämlich besser als der Aktienindex S&P 500. Für die Studie befragte das Team von Market Live Pulse Anfang August 1.061 Personen.

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Noch bieten erst wenige Unternehmen ihren Mitarbeitenden an, frei über die Anzahl ihrer Urlaubstage zu entscheiden. In den USA sollen es laut einer Umfrage der Society for Human Resource Management 2023 etwa acht Prozent sein. Als die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs eine solche Regel für Führungskräfte vergangenes Jahr einführte, sorgte sie damit für Aufsehen.

Investorenbefragung: Wie werden die Aktien von Unternehmen performen, die unbegrenzten Urlaub einführen? (Quelle: Bloomberg MLIV Pulse)

Dabei soll die flexible Urlaubsregelung für Unternehmen viele Vorteile haben:

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  • Beim Recruiting von begehrten Fachkräften kann diese Regelung ein Pluspunkt gegenüber anderen Arbeitgebenden sein.
  • Sie soll den administrativen Aufwand senken, da zum Beispiel nicht mehr überprüft werden muss, ob Mitarbeitende genug Urlaubstage nehmen.
  • Firmen können Kosten senken, da sie unter der Regelung keine nicht genommenen Urlaubstage an die Mitarbeitenden auszahlen müssen.

Solchen flexiblen Urlaubsregelungen könnte die Coronapandemie Aufwind verliehen haben, äußert ein Experte gegenüber der Nachrichtenagentur. Während der Lockdowns sollen sich bei vielen Angestellten ungenutzte Urlaubstage angestaut haben. Statt ihre Belegschaft massenhaft finanziell zu kompensieren, sind manche Unternehmen dazu übergegangen, die Urlaubsregeln zu lockern.

Ob unbegrenzte Urlaubstage aber auch die Produktivität des Unternehmens steigern, sei schwer zu sagen, zitiert Bloomberg Rich Fuerstenberg von der Beratung Mercer. „Es ist eine Henne-Ei-Frage“, sagt er. Flexible Urlaubsrichtlinien gebe es vor allem in Techunternehmen und bei jüngeren Firmen ohne Altlasten.

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„Übertreffen sie also den S&P 500 wegen ihrer unbegrenzten Urlaubsrichtlinie oder weil sie der Typ Arbeitgeber sind, der eine unbegrenzte Richtlinie haben könnte?“, fragt Fuerstenberg im Bloomberg-Interview.

Für die Befragten der Market-Live-Pulse-Studie gibt es neben dem Urlaub deutlich wichtigere Trends in der Arbeitswelt. Mehr als die Hälfte von ihnen (55 Prozent) sieht großes Potenzial in der 4‑Tage-Woche. Eine deutlich geringere Beliebtheit schreiben die Befragten Freizeitregelungen wie Sabbaticals (20 Prozent) und unbegrenztem Urlaub (18 Prozent) zu.

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Würden Angestellte flexible Urlaubsregeln ausnutzen?

Studien der Beratung Mercer sollen zeigen, dass die Sorgen vieler Arbeitgeber unbegründet ist: Zwei Drittel der Unternehmen mit unbegrenztem Urlaub sollen beobachtet haben, dass Angestellte nicht mehr Urlaubstage nehmen als vorher. Bei Firmen, die von Änderungen berichteten, soll die Mehrheit der Angestellten sogar weniger Urlaubstage genommen haben. Das könnte daran liegen, dass Mitarbeitende ohne fixe Richtlinien ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie sich eine Auszeit nehmen.

Wenn Sie eine unbegrenzte Anzahl Urlaubstage hätten, wie viele würden Sie pro Jahr nehmen? (Quelle: Bloomberg MLIV Pulse)

Wie die Market-Live-Pulse-Studie herausfand, könnten sich die meisten Befragten (39 Prozent) bei einer flexiblen Urlaubsregelung vorstellen, 21 bis 30 Tage Urlaub im Jahr zu nehmen. 20 Prozent würden mehr beanspruchen. 11 bis 20 Tage würden 32 Prozent der Befragten nehmen. Noch kürzere Auszeiten können sich hingegen nur 9 Prozent von ihnen vorstellen.

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