Der Urlaub soll dazu dienen, abzuschalten und eine Zeit lang nicht an den Arbeitsplatz zu denken. In vielen Unternehmen wird das allerdings eher lax ausgelegt. Häufig kontaktieren Kollegen Mitarbeiter im Urlaub mit „wichtigen“ Belangen und unterbrechen so die freie Zeit.
Ein Unternehmen namens Dream11 aus Indien möchte das verhindern. Sollte ein Mitarbeiter hier einen anderen im Urlaub kontaktieren, wird deshalb eine Strafe von satten 1.200 US-Dollar fällig.
In einem Interview mit CNBC sagen die Gründer, dass sich die Mitarbeiter in der freien Zeit komplett aus dem Unternehmen ausklinken sollen, damit sie entspannt und mit vollem Elan wieder zurückkehren können. Dafür setzen sie mindestens eine Woche Pflichturlaub für alle Mitarbeiter an, die beiden Gründer eingeschlossen.
Einmal im Jahr aus dem System geworfen
„Einmal im Jahr wird man für eine Woche aus dem System geworfen“, sagt Bhavit Sheth, einer der Gründer, gegenüber CNBC. „Sie haben kein Slack, keine E-Mails und Anrufe. Weil es Ihnen sehr hilft, diese eine Woche ununterbrochene Zeit zu haben, und es hilft dem Unternehmen zu wissen, ob wir von jemandem abhängig sind.“
Sollte ein Mitarbeiter mit einem anderen Kontakt aufnehmen, der gerade „aus dem System geworfen“ wurde, wird die Geldstrafe fällig. „Niemand will dieser Idiot sein, der jemanden angerufen hat, der gerade im Unplug-Urlaub ist“, fügt Sheth hinzu.
Dream11 ist durchaus erfolgreich
Diese Strategie scheint Früchte zu tragen: Dream11 hat sich zu einem Einhorn entwickelt und ist momentan rund acht Milliarden Dollar wert, so CNBC. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen Fantasy-Sport-Anbieter und zwar den größten in Indien.
Hier können Nutzer sich in verschiedenen Sportarten Teams aus echten Spielern zusammenstellen. Nutzer der Plattform können dann Punkte sammeln und Preise gewinnen, basierend auf der realen Leistung der Spieler.
Deutsche fühlen sich um Urlaub unter Druck gesetzt
Kontaktversuche von Mitarbeitern sind auch in Deutschland ein Problem. Laut einer Umfrage des Branchenverbandes der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom) fühlen sich viele Deutsche im Urlaub unter Druck gesetzt.
Nur die wenigsten sind freiwillig erreichbar, die meisten werden dennoch von Mitarbeitern kontaktiert. Eventuell könnte so eine Strafe also auch in deutschen Unternehmen Wirkung zeigen.