Taiwan Semiconductor Manufacturing, kurz TSMC, ist der größte Chiphersteller der Welt und der Konzern, der für Chips von Apple, AMD, Nvidia, Qualcomm und sogar einer Handvoll Intel-Prozessoren verantwortlich ist. Inmitten der anhaltenden Halbleiterkrise wird das Unternehmen die Preise für seine Produkte erhöhen. Das Unternehmen plant dem Wall Street Journal (WSJ) zufolge, die Preise für seine fortschrittlicheren Chips um etwa zehn Prozent und für weniger fortschrittliche Produkte um etwa 20 Prozent zu erhöhen. Die neue Preisgestaltung könnten die Hersteller an ihre Kunden weitergeben.
TSMC: Chip-Preiserhöhung könnte teurere Produkte zur Folge haben
Laut WSJ wird TSMC seine Chippreise gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres anheben. Die Preiserhöhungen erfüllen für TSMC einen doppelten Zweck, der Knappheit zu begegnen: Kurzfristig drückten die höheren Preise die Nachfrage und ermöglichten Kunden, die auf Chips angewiesen sind, das Angebot zu halten. Längerfristig würden die höheren Einnahmen TSMC dabei helfen, aggressiv in neue Kapazitäten zu investieren, zitiert WSJ Analysten.
Das taiwanische Branchenblatt Digitimes (Paywall) (via Macrumors) will an weitere Details zu den Preiserhöhungen gelangt sein. So sollen die Preise für Sub-Sieben-Nanometer-Prozesstechnologien um drei bis zehn Prozent steigen. Apple, TSMCs größter Kunde, dessen Aufträge mehr als 20 Prozent des gesamten Waferumsatzes ausmachen, werde einen Preisanstieg von drei bis fünf Prozent erfahren, so die Quellen.
A15-Chip könnte das iPhone 13 teurer machen
Um „die Auswirkungen der steigenden Kosten auf die Rentabilität abzumildern“, plane Apple den Berichten zufolge, die Kosten für die kommende iPhone-13-Serie zu erhöhen. Zumindest Beobachter gehen davon aus, dass Markenhersteller wie Apple die steigenden Produktionskosten auf Endkunden abwälzen könnten.
Schon im Zuge der Verkündung der letzten Quartalszahlen warnte Apple, dass der Chipmangel die iPhone-Produktion im dritten Quartal, das im September endet, beeinträchtigen könne. Bereits in den ersten beiden Quartalen waren iPads und Macs von den Engpässen betroffen.
Ob TSMC-Kunden wie Apple schon in diesem Jahr die höheren Kosten auf Konsumenten abwälzen, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt, lässt sich zurzeit schwer einschätzen. Einige Hersteller von Notebooks und anderen Gadgets haben schon auf die Engpässe reagiert, wie WSJ beobachtet. Sowohl Produkte von HP als auch Dell und Asus sind bereits teurer geworden. In den nächsten Monaten dürfte die Situation noch problematischer werden, zumal nicht nur TSMC über Produktionsengpässe berichtet, sondern sich das Problem durch die komplette Branche zieht.