Am Mittwoch, dem 24. November 2021, ist eine russische Sojus-Rakete mit einem Dockingmodul an Bord in Richtung der Internationalen Raumstation ISS gestartet. Der Start erfolgte vom russischen Raketenstartplatz Baikonur in Kasachstan und war erfolgreich. Das Pritschal genannte Modul soll nach einem etwa zweitägigen Flug am Freitagvormittag an der ISS andocken.
Sein Name verrät auch gleich seine Aufgabe: Pritschal ist russisch und bedeutet übersetzt Anlegestelle oder Pier. Es soll in Zukunft Platz für bis zu fünf Raumschiffe bieten. Auch das neue russische Raumschiff Orjol soll sich über das Modul mit der internationalen Raumstation verbinden können.
Pritschal soll an Nauka andocken
Andocken wird Pritschal an das im Sommer 2021 installierte Nauka-Modul. Das ebenfalls von Roskosmos geschickte Modul sorgte damals bei seinem Andocken an der ISS für Unruhe: Die Nauka-Triebwerke zündeten ungeplant, dadurch wurde die ISS kurzzeitig aus ihrer Position gebracht. Verletzt wurden die ISS-Astronaut:innen bei dem Zwischenfall nicht.
Ebenfalls für Unruhe auf der Raumstation sorgte etwa eine Woche vor dem Start des Pritschal-Moduls der Abschuss eines russischen Satelliten. Wegen einer dadurch ausgelöste Trümmerwolke mussten sich die Astronaut:innen in einer an die Raumstation angedockten Kapsel in Sicherheit bringen.
Andocken kann verfolgt werden
Das Andocken vom Pritschal-Modul wird nach der Aufregung hoffentlich problemlos ablaufen – es kann auch bei Nasa TV verfolgt werden. Weitere russische Module sollen derzeit nicht folgen. Generell ist die Nutzung der ISS derzeit bis 2024 geplant, wobei laut Nasa eine Nutzung bis 2028 möglich wäre.