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Listicle

IT-Pionierinnen: Diese 8 Frauen haben die Tech-Welt für immer verändert

Programmieren gilt als männliche Domäne. Einst war die Arbeit mit Computern allerdings weitgehend in Frauenhänden. Zum heutigen Weltfrauentag stellen wir euch einige Pionierinnen vor, ohne die unsere Welt heute sicherlich ganz anders aussähe.

4 Min.
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Grace Hopper war an der Entwicklung der Programmiersprache Cobol beteiligt. (Bild: commons.wikimedia.org)

Heute sind Frauen trotz Initiativen, die dem entgegenwirken sollen, in sogenannten MINT-Berufen deutlich unterrepräsentiert. Die Gründe hierfür sind vielfältig; dass es so wenige wirklich bekannte Vorbilder gibt, ist sicher einer davon. Dabei gibt es sie. In diesem Listicle stellen wir euch Pionierinnen der frühen Programmierung vor.

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Die Cobol-Wegbereiterin: Grace Hopper

Grace Hopper ebnete den Weg für die Entstehung von Cobol, einer Programmiersprache, die heute noch verwendet wird. (Foto: commons.wikimedia.org)

Grace Hopper kam 91 Jahre nach Lovelace in New York zur Welt. Sie war Wissenschaftlerin und diente in der US-Navy. Hopper leistete Pionierarbeit bei der Entwicklung des ersten Compilers sowie der Programmierung des Harvard Mark 1 – eines raumfüllenden Computers, der bei der numerischen Berechnung von Differenzialgleichungen eingesetzt wurde.

Sie war eines der Masterminds hinter der Weiterentwicklung Hardware-unabhängiger Programmiersprachen – ihre Arbeit ebnete den Weg für die Entstehung einer der ersten sogenannten Hochsprachen, die interessanterweise auch heute noch breite Anwendung findet: Cobol. Hopper starb 1992.

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Die Erste: Ada Lovelace

Ada Lovelace entwickelte den ersten Computer-Algorithmus. (Bild: commons.wikimedia.org)

Im Jahr 1815 und damit über 100 Jahre vor dem Bau des ersten Prototypen eines modernen Computers geboren, gilt Ada Lovelace als absolute Pionierin der Programmierung. Bei der Frage nach weiblichen Namen, die das Feld geprägt haben, ist ihrer oft der erstgenannte. Ihr Ruf ist auf ihre Mitarbeit an der Interpretation von Charles Babbage’s Analytical Engine zurückzuführen.

Die Analytical Engine hat die Mechanisierung mathematischer Operationen ermöglicht. Ihre Entwicklung gilt als Schlüsselereignis in der Geschichte der Computerevolution. Nach Lovelace wurde sogar eine Programmiersprache benannt: Die Ada-Programmiersprache ist eine objektorientierte, sogenannte High-Level-Sprache, die über Features wie starke Typisierung, Concurrency, geschützte Objekte und Non-Determinismus verfügt.
Lovelace verstarb bereits 1852.

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Geheimes Armeeprojekt: Die ENIAC-Programmiererinnen

Betty Jennings (später: Bartik) und Frances Bilas (später: Spence) mit dem ENIAC. (Foto: US-Army/ Wikimedia-Commons)

Hinter dem Akronym stecken die sechs Programmiererinnen Kathleen McNulty Mauchly Antonelli, Jean Jennings Bartik, Frances Snyder Holder, Marlyn Wescoff Meltzer, Frances Bilas Spence, and Ruth Lichterman Teitelbaum, die sich mit der Entwicklung des ersten vollständig elektronischen, programmierbaren Computers verdient gemacht hatten. Das ENIAC-Projekt war ein geheimes Projekt der US-Army während des Zweiten Weltkriegs.

Damals gab es noch keine Programmiersprachen im heutigen Sinn – programmiert wurde anhand von Logik-Diagrammen. Aus der Arbeit der sechs Frauen resultierte ein Computer, der Infinitesimalrechnung in Sekunden ausführen konnte. Die gebührende Anerkennung für ihre Leistung blieb jedoch aus. Später erhielten sie das Label „Die sechs großen ENIAC-Frauen“. Heute widmet sich das ENIAC-Projekt der Rekonstruktion ihrer Arbeit.

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Die Raumfahrtpionierin: Evelyn Boyd Granville

Evelyn Boyd Granville, geboren 1924 in Washington D.C., war nach Martha Euphemia Lofton Haynes die zweite Afroamerikanerin, die einen Doktortitel in Mathematik von einer amerikanischen Universität erlangte. Nachdem sie das College abgeschlossen hatte, promovierte sie 1949 in Yale und lehrte anschließend an der Fisk-Universität in Nashville.

Danach wechselte sie zu den US-Raumfahrttechnologie-Laboren, wo sie für verschiedene US-Raumfahrtmissionen Raketenflugbahnen berechnete. 1967 nahm sie ihre Lehrtätigkeit wieder auf und setzte sich in den verbleibenden 30 Jahren ihrer Laufbahn für die Ausbildung von Frauen in technischen Fächern ein. Sie gilt als Pionierin im Bereich der Datenverarbeitung.

Die BASIC-Entwicklerin: Mary Kenneth Keller

Mary Kenneth Keller, auch unter dem Namen Sister Mary K. Keller bekannt, war eine US-amerikanische katholische Ordensschwester, die sich um die Mitwirkung an der Programmiersprache BASIC verdient gemacht hat. BASIC war ein wichtiger Meilenstein für die weitere Verbreitung des Programmierens. Geboren 1913 in Cleveland, gilt Keller als die wahrscheinlich erste Frau, die in den USA einen Doktortitel in Informatik erwarb.

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Nach ihrer Promotion gründete sie am Clark-College in Iowa einen Lehrstuhl für Informatik, den sie über 20 Jahre lang innehatte. In ihrer Zeit an der Hochschule ermutigte sie besonders weibliche Studierende zum Umgang mit Computern.

Die Frau hinter Apollo 11: Katherine G. Johnson

Katherine Coleman Goble Johnson. (Foto: Nasa/Wikimedia Commons)

Katherine G. Johnson, geboren 1918 in West Virginia, war wie Boyd-Granville Mathematikerin afroamerikanischer Herkunft. Für ihre Mitarbeit an der Flugbahnenberechnung für das Mercury-Programm und dem im Rahmen der Apollo-11-Mission durchgeführten ersten bemannten Flug zum Mond wurde sie Ende 2015 mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.

2016 wurden ihr Werdegang und ihre Verdienste in der US-Raumfahrt in dem mehrfach prämierten Spielfilm „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“, der auf dem gleichnamigen Sachbuch basiert, nacherzählt. Sie verstarb 2020.

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Die erste Spieleentwicklerin: Carol Shaw

Carol Shaw mit ihrer Auszeichnung für 500.000 verkaufte Kopien des von ihr entwickelten Spiels River Raid. (Foto: Wikimedia Commons)

Carol Shaw, geboren 1955, gilt als die erste weibliche Spieleentwicklerin. Nach ihrem Studium der Elektrotechnik an der University of California, Berkeley war sie für Atari Inc. tätig und entwickelte im Verlauf ihrer Karriere einige der erfolgreichsten Spiele des Entwicklungsstudios, darunter 3-D Tic-Tac-Toe, River Raid und Polo.

Die Mutter des Internets: Radia Perlman

Radia Perlman erfand das Spanning Tree Protocol. (Foto: Wikimedia Commons)

Radia Perlman, geboren 1951, ist vor allem für die Entwicklung des sogenannten Spanning-Tree-Protokolls bekannt, eines zentralen Teils sogenannter Switch-Infrastrukturen und damit fundamental wichtiger Bestandteil der Funktionsweise des Internets. Während ihres Studiums am MIT entwickelte sie im Rahmen eines Forschungsprojektes eine auf Kinder zugeschnittene Programmiersprache namens TORTIS (das Akronym steht für Recursive Turtle Interpreter System).

Sie war maßgeblich an der Weiterentwicklung und Standardisierung von Netzwerk-Design- und Link-State-Protokollen beteiligt. Im Anschluss an die Entwicklung des Spanning-Tree-Protokolls entwickelte sie eine Software namens TRILL, um dessen Mängel auszubügeln. Heute ist die digitale Pionierin bei Intel beschäftigt. Sie hält über 100 Patente.

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9 Kommentare
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Marc Thiele

In dem Rahmen ggf. für manche interessant, der Vortrag den Claire Evans auf der beyond tellerrand vor nicht allzulanger Zeit hielt: „ Broad Band – What History’s Female Internet Pioneers can Teach us about Tomorrow“
Beschreibung und Transcription: https://beyondtellerrand.com/events/dusseldorf-2018/speakers/claire-evans
Video: https://youtu.be/27WFbdfTgGQ

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Romke Egbers

Radia Perlman ist geboren, als es das Internet schon seit Jahrzehnten gab. Wie kann sie denn die „Mutter“ vom Internet sein?
Sie hat vielleicht einen Meilenstein gesetzt in der Weiterentwicklung vom Internet, aber dann hätte dàs betont werden sollen.

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Jochen Dickel

Die Headline passt schon. In den 50er und 60er Jahren gab es erst den Vorläufer ARPAnet, ein militärisch genutzter Großrechnerverbund, der mit dem späteren Internet kaum vergleichbar war. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Internet
Für das heutige Internet mussten in den siebziger und achtziger Jahren erst die erforderliche Software und Protokolle entwickelt werden, an der sie maßgeblich, wie im Artikel beschrieben, mitwirkte.

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Romke Egbers

Danke für die Erklärung. Ich hatte mich in der Tat im Jahrzehnt vertan. Sie war also schon 11, als das Internet konzipiert wurde.

Sascha W.

Es ist mir vollkommen schleierhaft wie in dieser Aufstellung Margaret Hamilton fehlen kann.

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The Calif

Genau.
Das wollte ich auch bemängeln.

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Udo

Eva war die Erste. So hat in den Apfel gebissen :-)

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Mutant77

„Heute sind Frauen trotz Initiativen, die dem entgegenwirken sollen, in sogenannten MINT-Berufen deutlich unterrepräsentiert“

Es gibt sicher dutzende Bereiche und Berufe wo soziologische und ethische Verteilungen nicht dem Bevölkerungsstandard entsprechen. Aber was spielt das für eine Rolle?
Das klingt alles als ob es einen Wettkampf darum gäbe, welche Geschlecht welche Zahlen erreichen.

Und lenkt das nicht davon ab, Repräsentation dort zu fordern wo sie wirklich notwendig wäre?
z.b. in den Parlamenten (massive Überrepräsentation von Akademikern) oder in den Bildungseinrichtungen (in den Grundschulen über 70-80% Frauen)

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