Wieso KI mehr Frauen als Männer den Job kosten könnte
Wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Marktforschungsinstituts McKinsey Global hervorgeht, dürften in den USA bis zum Jahr 2030 rund ein Drittel aller Arbeitsstunden automatisiert von einer KI erledigt werden. Am meisten betrifft das Bereiche, in denen Menschen bisher ohnehin in prekären Verhältnissen arbeiten.
Vor allem der Niedriglohnsektor ist von Automatisierung betroffen
In der Prognose heißt es, dass vor allem in der Gastronomie, im Verkauf und im Kundenservice Berufe wegfallen werden – alles Berufszweige, in denen vor allem Frauen überrepräsentiert sind. Die gesellschaftliche Diskriminierung bestimmter Gruppen spiegelt sich im Bereich der Geringverdiener:innen und derer ohne höheren Schulabschluss wider, deshalb werden vor allem auch Schwarze und Hispanische Arbeiter:innen von den starken Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt betroffen sein.
Rund zwölf Millionen Menschen müssen laut der Untersuchung wohl bis 2030 in den USA ihren Job wechseln – das sind rund 25 Prozent mehr als noch im Februar 2021 angenommen.
Dadurch entsteht für den Staat dringender Handlungsbedarf, da die Arbeiter:innen aus dem Niedriglohnsektor umgeschult werden müssen, um in neuen Berufen eingesetzt werden zu können. Für Pflegekräfte besteht zum Beispiel nach wie vor ein hoher Bedarf, da deren Aufgaben noch nicht in absehbarer Zeit automatisiert werden können.
Daten-Labeln als Albtraumjob der Zukunft?
Die Washington Post zitiert in diesem Zusammenhang eine Expertin, die davor warnt, dass die Arbeit von Geringverdiender:innen sich zukünftig auf das Erkennen und Labeln von digitalen Inhalten beschränken könnte, also Medien für eine künstliche Intelligenz lesbar zu machen. Dies könne je nach Inhalten extrem schädlich für die psychische Gesundheit der Arbeiter:innen sein.
Laut des McKinsey Global Institute gehen die KI-bedingten Veränderungen mit vielen weiteren radikalen Umbrüchen auf dem Arbeitsmarkt einher, wie dem Wachstum im Sektor grüner Energie und strukturellen Änderungen nach der Pandemie. Das führe dazu, dass neue Jobs geschaffen, aber auch alte obsolet würden.
Insbesondere Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 38.200 US-Dollar sollten sich zu 80 Prozent darauf einstellen, ihren Job noch in diesem Jahrzehnt wechseln zu müssen.
Ohnehin gut bezahlte Berufe profitieren zunächst von KI
Einige Berufe werden sich durch KI wohl eher verändern, statt überflüssig zu werden: So profitiert man besonders im Ingenieurs- und im Rechtswesen von automatisierten Prozessen. In diesen Bereichen sind beispielsweise Frauen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert.
Fest steht: Der Arbeitsmarkt wird sich in der kommenden Zeit sehr schnell sehr stark verändern, und wieder einmal drohen ohnehin diskriminierte Bevölkerungsgruppen dabei auf der Strecke zu bleiben. Für die Politik gilt es also, bereits jetzt gute Lösungen zu finden, um später den lange angekündigten Entwicklungen nicht ratlos gegenüberzustehen.
KI und Automatisierung sind m.E. nicht das Gleiche. Gerade im Service-Bereich geht es eher um Robotik und ob die in 2030 so weit ist, möchte ich bezweifeln. Die Prämisse ist auch nicht ganz schlüssig. Das sind ja überwiegend Jobs, die Männer gar nicht machen wollen und die deswegen schon arbeitslos sind. Es trifft viele Frauen aus der unteren Schicht, aber Frauen sind auch in relativ gut bezahlten Berufen wie in der Pharamzie gut beschäftigt. Im Schnitt sind westliche Frauen an den Hochschulen gut repräsentiert.
Ansonsten würde ich aber zustimmen. In Zukunft werden wohl Pflegekräfte oder Leute benötigt, die sich um die Infrastruktur kümmern. Die Menschen müssen ggf. umgeschult werden, aber ich denke, es trifft Männer und Frauen gleichermaßen Automatisierung in der Warenlogistik ist ein großes Thema.