IT-Sicherheit: Diese Stellen bekommt die deutsche Wirtschaft nicht besetzt

IT-Sicherheit ist in aller Munde: Hackerangriffe auf Infrastrukturen oder Unternehmen sowie schnell wachsende Technologien wie das Internet der Dinge oder Cloud Computing fordern die Wirtschaft heraus. Trotz zunehmender Nachfrage herrscht in Deutschland jedoch ein Mangel an qualifizierten Fachkräften in der IT-Sicherheit. Das ergab eine Untersuchung der Jobseite Indeed.
IT-Sicherheit in Deutschland: Ingenieure und Hacker dringend gesucht

Jobs in der IT-Sicherheit: Stellenanzeigen und -suchen auf Indeed.com)
Aktuell kommt ein Bewerber auf drei ausgeschriebene Stellen für IT-Sicherheitsexperten. Lediglich in Israel, Großbritannien und Brasilien ist es derzeit noch schwerer, passende Bewerber auf Stellen in der IT-Sicherheit zu finden. Die Studie in zehn Ländern betrachtete jeweils die Ausschreibungen und das Bewerberinteresse, inklusive die Entwicklung in den letzten zwei Jahren.
„Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage in der IT-Sicherheit bremst den technologischen Fortschritt in Deutschland, gerade wenn wir an die Herausforderungen der Industrie 4.0 denken“, erklärt Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland. „Allerdings sehen wir einen kleinen Lichtblick: Das Bewerberinteresse steigt momentan etwas schneller an als die Nachfrage.”
Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich der IT-Sicherheit ist zwischen 2014 und 2016 um 38,6 Prozent gestiegen. Die Suchen legten im selben Zeitraum um 52,7 Prozent zu – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau, wie Indeed klarmacht (siehe Grafik). Der am schnellsten wachsende Beruf in Ausschreibungen überrascht auf den ersten Blick: Die Nachfrage nach Hackern stieg im letzten Jahr um 84 Prozent an.„Hacker bringen viele Kenntnisse und Erfahrungen mit, von denen die Arbeitgeber profitieren.“
„Die Auswertung macht deutlich, dass sich die Unternehmen mehr und mehr auch für auf den ersten Blick ungewöhnliche Kandidaten öffnen. Ehemalige Hacker bringen viele Kenntnisse und Erfahrungen mit, von denen die Arbeitgeber profitieren“, gibt Hensgens zu verstehen. „Neben der Offenheit gegenüber weniger klassischen Kandidaten ist aber auch die gezielte Ausbildung von IT-Sicherheits-Fachkräften wichtig.”
IT-Sicherheits-Ingenieure und -Berater sowie IT-Auditoren sind aktuell die in Deutschland am schwierigsten zu besetzenden Stellen. So kommt auf fünf ausgeschriebene Jobs nur ein Ingenieur mit Wissen in der IT-Sicherheit. Bei Beratern und Auditoren sind es rund vier Stellen je Kandidat. Diese Notwendigkeit hat zuletzt auch die Bundesregierung erkannt, die in ihrer Cyber-Sicherheits-Strategie die Punkte Bildung und Fachkräftesicherung aufgreift sowie selbst in die Ausbildung investiert.
Übrigens, die IT-Branche verändert sich rasant und damit auch die Berufsbilder. Eine weitere Studie zeigt, welche IT-Jobs in den nächsten Jahren am gefragtesten sein dürften.
via blog.indeed.com