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IHK warnt: Besonders kleine Firmen unterschätzen Gefahr von Cyberangriffen

Die Möglichkeit eines Cyberangriffs scheint in einigen Unternehmen unterschätzt zu werden. (Foto: travelview / Shutterstock)
Die fortschreitende Digitalisierung stellt neue Anforderungen an Unternehmen. Es reicht nicht mehr, das Internet für den Betrieb zu nutzen, die Firmen müssen sich auch gegen digitale Angriffe wappnen: Dessen sind sich noch nicht alle Unternehmensführer im Nordosten bewusst.
Trotz medienwirksamer Cyberangriffe auf Verwaltung und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ist die Bedeutung der IT-Sicherheit laut einigen Industrie- und Handelskammern noch nicht in allen Unternehmen erkannt worden. „Das Thema IT-Sicherheit wird nach unserer Einschätzung von vielen kleinen Unternehmen etwas ‚stiefmütterlich‘ behandelt“, teilte die IHK Neubrandenburg mit. Auch in Rostock sieht man in einigen Unternehmen weiter fehlendes Wissen und Bewusstsein. Alle IHK – auch in Schwerin – sehen einen Bedarf bei der Schulung der Mitarbeiter, besonders um dem Daten-Diebstahl durch sogenannte Phishing-Mails vorzubeugen.
Hier sieht auch eine im Dezember vorgestellte Erhebung des Umfrageinstituts Ipsos im Auftrag der Commerzbank eine Schwachstelle. Von 100 Unternehmen, die im Nordosten teilnahmen, gab ein Drittel an, bereits einen Angriff hinter sich zu haben. Bei drei Prozent sind Schäden bekannt: In den meisten Fällen wurden demnach Daten erbeutet, ein Fünftel wurde jedoch auch auf Lösegeld erpresst.
Dabei sind laut Andreas Noack, Professor für IT-Sicherheit der Hochschule Stralsund, besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bedroht. Die größten Probleme sieht der IT-Experte im Faktor Mensch: „In erster Linie sind es also Unsicherheiten im Umgang mit IT-Systemen, insbesondere die fehlende Kenntnis von Cyberangriffsmustern, die den Hackern in die Hände spielen.“ Cyberangriffe rein auf technischer Basis seien hingegen selten, meist sind Menschen direkt involviert.
Auf staatlicher Seite hat sich seit dem Cyberangriff auf die IT der Landeshauptstadt Ende 2021 etwas getan: „Schon seit einigen Jahren reagiert das Land Mecklenburg-Vorpommern proaktiv“ auf die steigende Relevanz des Themas im Zuge der Digitalisierung, so Noack. Er würdigte vor allem die geplante zentrale IT-Behörde – das ZDMV – Zentrum für Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern.
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Das Innenministerium gibt jedoch bei Weitem keine Entwarnung: „Die Angriffe auf die IT-Sicherheit sind in den vergangenen Jahren nicht nur vielfältiger, sondern auch komplexer geworden“, hieß es aus dem Haus von Christian Pegel (SPD). Die Gefahr sei weiterhin auf einem hohen Niveau. Unternehmen wird geraten, sich bei einem Angriff an die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime des Landeskriminalamts zu wenden: „Die ausgewiesenen Experten bieten ihre Hilfe an und sind mit den örtlichen Polizeidienststellen eng vernetzt.“
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