James Webb: Erforschung des Jupiters soll Teleskops zu Höchstleistungen bringen
Die Hauptaufgabe des James-Webb-Teleskops soll nach seinem Start im vergangenen Jahr darin liegen, weit entfernte Objekte und Galaxien aufzuspüren und zu erforschen. Zuletzt machte die Nasa noch ein großes Geheimnis daraus, was die ersten Ziele des Teleskops sein werden – bis jetzt.
Interessanterweise liegt einer der ersten Aufträge aus astronomischer Sicht direkt vor unserer Haustür: Das James-Webb-Teleskop wird zunächst in unserem eigenen Sonnensystem aktiv werden und den Gasriesen Jupiter genauer betrachten. Die Entscheidung für den längst bekannten Planeten begründete die Berkeley-Astronomin Imke de Pater, Leiterin des Jupiter-Beobachtungsteams, gegenüber Digital Trends. „Wir waren mit mehreren Raumfahrzeugen dort und haben den Planeten mit Hubble und vielen bodengestützten Teleskopen bei Wellenlängen im gesamten elektromagnetischen Spektrum beobachtet“, so die Astronomin. „Wir haben also enorm viel über Jupiter selbst, seine Atmosphäre, sein Inneres und über seine Monde und Ringe gelernt. Aber jedes Mal, wenn Sie mehr lernen, gibt es Dinge, die Sie noch nicht verstehen – also brauchen Sie immer mehr Daten.“
James Webb soll an seine Grenzen gebracht werden
Das Teleskop soll sich die Jupitermonde Io und Ganymed genauer ansehen, wobei letzterer der einzige bekannte Mond ist, der eine eigene Magnetosphäre besitzt. Auch die Atmosphäre des Gasgiganten selbst mit seinen massiven Stürmen ist noch nicht hinreichend erforscht. Für diesen Job ist das James-Webb-Teleskop der ideale Kandidat. „Der größte Vorteil liegt bei den Wellenlängen im mittleren Infrarot“, sagte de Pater. „Wir können einige dieser Wellenlängen vom Boden aus beobachten, aber die Erdatmosphäre ist so turbulent, dass wir die Beobachtungen nicht sehr gut kalibrieren können.“
Das Jupiter-Projekt ist auch eines, das die Leistungsfähigkeit des James-Webb-Teleskops ausreizen soll. Laut de Pater bringt dieses Projekt James Webb an seine Grenzen. Alle vier Instrumente des Teleskops sollen in verschiedenen Kombinationen für verschiedene Ziele eingesetzt werden und Vulkane, Ringe und Schichten der Atmosphäre untersuchen.