Ein Team von Planetenforschern der University of Leicester hat mit dem James Webb Space Telescope (JWST) faszinierende neue Erkenntnisse über die Jahreszeiten auf dem Saturn gewonnen.
Mit dem Mid-Infrared-Instrument (Miri) sammelten sie wertvolle Daten zur Veränderung des Wetters auf diesem Riesenplaneten. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Journal of Geophysical Research veröffentlicht.
Interessanterweise hat der Saturn, ähnlich wie die Erde, eine Achsneigung, die Jahreszeiten ermöglicht. Aber der Saturn braucht satte 30 Erdenjahre für eine Sonnenumrundung, sodass jede Jahreszeit dort 7,5 Jahre dauert.
Das sind die Jahreszeiten des Saturns
Mithilfe des Miri konnten die Wissenschaftler die Atmosphäre des Saturn im Infrarotspektrum analysieren. Dadurch konnten sie wichtige Parameter wie Temperatur, Gasverteilung und Wolkenformationen messen.
Während die herbstliche Tag-und-Nacht-Gleiche auf der Erde im September stattfindet, wird sie auf Saturn erst 2025 erreicht sein. Die neuen Bilder des Teleskops zeigen thermische Emissionen an Saturns Nordpol.
Hier befindet sich ein warmer, 1.500 Kilometer breiter Zyklon, der bereits von der Cassini-Mission beobachtet wurde. Diese Mission war eine Kooperation von Nasa, Esa und der italienischen Asi und lief von 1997 bis 2017. Sie ermöglichte die Landung der Huygens-Sonde auf dem Mond Titan und die Entdeckung von Wasserdampfgeysiren auf dem Mond Enceladus.
Dieser warme Zyklon wird im Saturnsommer durch die Sonneneinstrahlung aufgeheizt, soll sich jedoch nach der Tag-und-Nacht-Gleiche im Jahr 2025 abkühlen und schließlich verschwinden.
Erkenntnisse sollten das JWST testen
Die Forscher konnten durch Modellierungen feststellen, dass die Verteilungen der stratosphärischen Temperaturen und Gase zu diesem Zeitpunkt im Jahreszyklus des Saturns recht unterschiedlich zu den Beobachtungen der Cassini-Mission während des nördlichen Winters und Frühlings sind.
Der Saturn diente als einer der ersten Testkandidaten für das JWST. Oliver King, ein Postdoktorand an der School of Physics and Astronomy der Universität Leicester, erklärte Phys, dass die Helligkeit und die Größe des Saturns eine Herausforderung für das begrenzte Sichtfeld von Miri darstellen.
Das Instrument kann nur einen kleinen Bereich des Planeten auf einmal erfassen, und es besteht die Gefahr der Überlastung der Detektoren, da der Saturn im Vergleich zu den üblichen Zielen des JWST extrem hell ist.