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James-Webb-Teleskop löst das Rätsel um eine gigantische Staubwolke

Forschende haben die Ursache einer vor 20 Jahren entdeckte Staubwolke in einem benachbarten Sternensystem identifiziert: eine gewaltige Asteroidenkollision. Der Fund könnte Erkenntnisse über unser Sonnensystem liefern.

Von Christian Weindl
2 Min.
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Eine gewaltige Asteroidenkollision dürfte für die Staubwolke in Beta Pictoris verantwortlich sein. (Symbolbild: Johan Swanepoel/Shutterstock)

In den Jahren 2004/2005 machte das Spitzer-Space-Telescope Aufnahmen des benachbarten Sternensystems Beta Pictoris. Dabei entdeckten Forschende eine gewaltige Staubwolke, deren Herkunft bislang unklar war.

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Mit Hilfe des James-Webb-Space-Telescopes (JWST) konnte ein neues Forschungsteam jetzt die Ursache des riesigen Partikelvorkommens klären: Offenbar hat es in unserer Nachbarschaft vor gut 20 Jahren eine extrem heftige Kollision zweier riesiger Asteroiden gegeben.

Vor 20 Jahren in Beta Pictoris: Gigantische Asteroiden knallen aufeinander

In der Untersuchung, die die Wissenschaftler:innen beim 244. Treffen der American Astronomical Society in Madison, Wisconsin, präsentieren wollen, berechnen die Forscher:innen, dass die Asteroiden in ihrer Gesamtmasse ungefähr 100.000-mal so groß gewesen sein müssen wie das Exemplar, das seinerzeit auf der Erde für das Aussterben der Dinosaurier verantwortlich war.

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Nach dem extrem heftigen Zusammenstoß explodierten die beteiligten Himmelskörper zu einem Staub, dessen Partikel feiner als Blütenpollen oder Puderzucker sind. Die Forschenden untersuchten mit dem JWST die Energiesignaturen dieses Staubs und stellten im Gegensatz zu vor 20 Jahren signifikante Veränderungen fest.

Während damals anhand der Hitzeabgabe der Partikel festgestellt werden konnte, dass sich um eine hohe Konzentration kristalliner Silikate handelte – Material, das sich in vielen Sternen und auch Planeten findet -, konnte jetzt nachgewiesen werden, dass der Staub sich inzwischen verzogen hat und aufgrund der Entfernung von einem wärmenden Stern abgekühlt sein muss.

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Staubwolke in Beta Pictoris: Wie entstehen Gesteinsplaneten?

Die Beobachtung der Staubwolke ist für die Forschung deshalb von Interesse, weil es sich bei Beta Pictoris um ein äußerst junges Sternensystem handelt. Im Gegensatz zu unserem 1,4 Milliarde Jahren alten Sonnensystem hat Beta Pictoris gerade einmal 20 Millionen Jahre auf dem Buckel.

Die unterschiedlichen Stärken der Energie-Emissionen des Staubs nach 20 Jahren. (Bild: Roberto Molar Candanosa/Johns Hopkins University, with Beta-Pictoris-Concept-Art by Lynette Cook/Nasa)

Das heißt, das System befindet sich noch in einer Phase, in der sich Planeten bilden und Gesteinsplaneten noch gar nicht vorhanden sind. Die Beobachtung der Staubwolke kann Aufschluss darüber geben, wie Gesteinsplaneten entstehen, da angenommen wird, dass beispielsweise auch unsere Erde sich aus einer Verklumpung von Staubpartikeln gebildet hat.

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Die Forschenden versprechen sich von der Beobachtung der Planetenentstehung in dem benachbarten System Aufschluss darüber, ob solche Prozesse im Universum gang und gäbe sind, oder ob eine Konstellation wie in unserem Sonnensystem ein ungewöhnliches Phänomen darstellt.

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Ingo Thiele

zu unserem 1,4 Milliarde Jahren alten Sonnensystem ?

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