Angesichts des langwierigen Rechtsstreits mit Amazon überlegt das US-Verteidigungsministerium, das sogenannte Jedi-Projekt zu beenden, wie das Wall Street Journal berichtet. Im Rennen um den milliardenschweren Auftrag für die Modernisierung der IT-Infrastruktur des Pentagons hatte Microsoft sich 2019 durchgesetzt.
Rechtsstreit bedroht Zukunft der Infrastruktur
Zuvor war Amazon als Favorit gehandelt worden. Der Konzern hatte daraufhin Klage eingereicht. Amazon wirft Donald Trump vor, die Entscheidung beeinflusst zu haben. Mit einer einstweiligen Verfügung hatte Amazon im letzten Jahr bereits einen vorläufigen Stopp des Projekts erwirkt.
Aktuell droht eine weitere Untersuchung wegen Vorwürfen gegen Amazon, mit der Klage gegen die Auftragsvergabe gegen Kartellrecht verstoßen zu haben. Das könnte den Rechtsstreit noch weiter verzögern.
Aus dem Pentagon hieß es in den vergangenen Wochen, eine weitere Verzögerung des Projekts könnte die Zukunft der Cloud-Infrastruktur der Behörde infrage stellen.
Erneute Ausschreibung?
Ein weiteres Argument für den Stopp könnte laut Wall Street Journal sein, dass Experten aus Regierungskreisen es insgesamt für kritisch halten, einen solch großen Auftrag an ein einzelnes Unternehmen zu vergeben.
Zur Debatte steht jetzt also, das Projekt erneut auszuschreiben. Microsoft sagte gegenüber dem Wall Street Journal, man verstehe, dass die Verzögerung problematisch für das Pentagon sei. Das Unternehmen stehe weiterhin sowohl für Jedi als auch für andere Projekte zur Verfügung. Amazon äußerte sich nicht.