Jedi-Projekt: Amazon greift bei Klage gegen Pentagon-Entscheidung Donald Trump an

US-Präsident Trump soll laut Amazon bei Jedi-Auftragsvergabe eingegriffen haben. (Foto: Shutterstock)
Beim sogenannten Project Jedi (Joint Enterprise Defense Infrastructure) geht es um einen vom Pentagon vergebenen Auftrag über die Modernisierung der IT-Infrastruktur der Behörde. Bei dem Auftrag geht es um zehn Milliarden US-Dollar. Im Oktober vergab das Pentagon den Auftrag überraschend an Microsoft, obwohl Amazon als Favorit gehandelt wurde. Amazon will diese Entscheidung vor Gericht überprüfen lassen. Wie die bei Gericht eingereichten Unterlagen jetzt zeigen, steht US-Präsident Donald Trump im Fokus. Der soll seine Finger im Spiel gehabt haben, wie The Verge berichtet.
Amazon: Trump soll Auftragsvergabe torpediert haben
In der 103 Seiten langen Beschwerde führt Amazon das Einschreiten von Trump als entscheidend für die Vergabe des lukrativen Behördenvertrags an Microsoft an. Trump und Amazon-Boss Jeff Bezos verbindet eine Art persönliche Fehde, die auch über die zum Bezos-Imperium gehörende Zeitung Washington Post ausgetragen wird. Ende Oktober hatte es geheißen, dass Trump schon 2018 den damaligen Verteidigungsminister James Mattis angewiesen haben soll, Amazon aus dem Vertrag herauszupressen.
Amazon argumentiert in der Klageschrift jetzt, dass das Verteidigungsministerium von den Beschaffungsregeln abgewichen sei. Stattdessen habe es – bewusst oder unbewusst – dem ausdrücklichen Wunsch seines Oberbefehlshabers entsprochen, das bessere Angebot von Amazons AWS abzulehnen. Die Behörde habe offensichtliche Fehler bei der Entscheidung pro Microsoft gemacht. Grund: Trump sei besessen von Bezos. Als Beweis wurde auch eine Aussage Trumps angeführt, laut der dieser viele Beschwerden über den Jedi-Vertrag und Amazon gehört habe. Daher würde er dem Verteidigungsministerium empfehlen, sich die Auftragsvergabe sehr genau anzuschauen.
Pentagon-Entscheidung nicht integer?
Amazon zufolge habe die Behörde noch in letzter Minute eine Reihe von Änderungen bei den Anforderungen vorgenommen, um das Microsoft-Angebot in Front zu bringen. Amazon sieht das als Vorwand, das Unternehmen von dem Auftrag fernzuhalten. Der E-Commerce-Riese sieht nicht zuletzt wegen des angeblichen Einschreitens des US-Präsidenten in das Vergabeverfahren die Integrität des Verteidigungsministeriums in Frage gestellt, so The Verge.
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