Projekt Jedi: Amazon gibt sich im Streit mit Microsoft nicht geschlagen

Im Streit um die Vergabe des milliardenschweren Jedi-Auftrags der US-Regierung an Microsoft gibt Amazon sich nicht geschlagen. Ein im April veröffentlichter Bericht der Kontrollbehörde des Pentagons hatte keine politische Einmischung in dem Verfahren festgestellt. Damit gibt Amazon sich nicht zufrieden und wendet sich jetzt direkt an das Verteidigungsministerium.
„Wir sind der Meinung, dass der Jedi-Preis nicht fair vergeben wurde, dass politische Einmischung die Preisvergabeentscheidung eklatant beeinflusst hat“, begründet Amazon-Sprecher Drew Herdener den Protest in einem Blogeintrag. Es sei eine faire, objektive und unparteiische Überprüfung der Entscheidung nötig.
Beim Projekt Jedi (Joint Enterprise Defense Infrastructure) geht es um die Modernisierung der IT-Infrastruktur des US-Pentagons. Amazon ist der Meinung, dass Microsoft den Zuschlag unrechtmäßig erhalten hat und, dass US-Präsident Donald Trump dabei seine Finger im spiel hatte.
Microsoft widerspricht den Vorwürfen. Demnach habe Amazon das schlechtere Angebot gemacht und habe deshalb den Zuschlag nicht bekommen. Microsoft-Sprecher Frank Shaw wirft Amazon vor, mit dem Protest „die Folgen seiner eigenen schlechten Geschäftsentscheidungen vermeiden“ zu wollen. Amazon widerspricht: „Niemand, der sachkundig und objektiv ist, glaubt, dass Microsoft das bessere Angebot hat.“
Laut Shaw verzögert Amazon den Start des Jedi-Projekts absichtlich. „Das Einzige, was an Amazons neuer Beschwerde sicher ist, ist, dass sie die amerikanischen Kriegsjäger zwingen wird, noch länger auf die Technologie des 21. Jahrhunderts zu warten, die sie brauchen“, schreibt er.
Der Streit um die Vergabe geht also in eine neue Runde. „Wir werden an dieser Front keinen Rückzieher machen“, stellt Amazon klar.
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