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Jeep Avenger Elektro im Test: Kompakt und praktisch

Mit dem Avenger startet Jeep ins Zeitalter der Elektromobilität. Wir haben das Kompakt-SUV zwei Wochen lang im Alltag getestet.

Von Frank Feil
6 Min.
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Der Avenger Elektro kommt im klassischen Jeep-Look daher und bietet trotz der kompakten Außenmaße einiges an Platz. (Foto: Mike Demuth)

Wenn der Name Jeep fällt, denken die meisten an geländegängige Fahrzeuge. Zum Beispiel an den im Zweiten Weltkrieg für die US-Army entwickelten Willys MB, der zugleich den legendären Ruf der Marke begründete. Oder den Jeep Wrangler, der in der Rubicon-Ausführung bis heute als das geländegängigste Serienfahrzeug weltweit gilt.

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Aber natürlich müssen auch Traditionsmarken mit der Zeit gehen. Modelle wie der Jeep Wrangler sind zwar noch immer beliebt, aber für einen Großteil der Verbraucher sind Fahrkomfort und eine hohe Alltagstauglichkeit inzwischen wichtiger als die Fähigkeit, mit ihrem Auto Flüsse durchqueren und Felsen erklimmen zu können.

Der erste vollelektrische Aufschlag des Traditionsherstellers ist deshalb auch ein vergleichsweise preiswertes und kompaktes SUV, das gerade im Hinblick auf Design und Funktionalität dem Kern der Marke treu bleibt.

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Jeep Avenger Elektro: Ab 38.500 Euro geht’s los

Anders als andere Autobauer hat sich Jeep beim Avenger Elektro gegen Superlative entschieden. Während beispielsweise der Smart #1 oder Volvo EX30 optional mit über 400 PS erhältlich sind und damit sogar den ein oder anderen Porsche an der Ampel stehen lassen, verfügt der erste vollelektrische Jeep lediglich über 115 Kilowatt (156 PS). Mit einem maximalen Drehmoment von 260 Newtonmeter geht es in gemächlichen 9 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 Kilometern pro Stunde.

Obwohl die meisten bei einer Marke wie Jeep wohl Allradantrieb erwarten würden, verfügt der vollelektrische Avenger von Haus aus lediglich über einen Vorderradantrieb. Die Batteriekapazität (netto) beläuft sich auf 51 Kilowattstunden, die daraus resultierende Reichweite beträgt laut WLTP-Fahrzyklus rund 400 Kilometer.

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Jeep Avenger Elektro im Test

Der Jeep Avenger Elektro ist mit einer Länge von 4,08 Metern überaus kompakt, behält aber dennoch die klassischen Geländewagenproportionen bei. (Foto: Frank Feil)

Tatsächlich gibt es den Jeep Avenger Elektro auch nur mit einer Motorisierung und einer Akkugröße. Lediglich bei der Ausstattung kann man zwischen Longitude (38.500 Euro), Altitude (40.500 Euro) und Summit (43.500 Euro) wählen. Bereits in der Basisversion gehören Features wie Cruise Control, Bergabfahrhilfe und 10,25-Zoll-Uconnect-Display mit Multitouch-Funktion zur Serienausstattung.

Investiert man 5.000 Euro mehr, bekommt man mit der Ausstattungslinie Summit im Avenger alle gängigen State-of-the-Art-Features: Rückfahrkamera, 360-Grad-Parksensoren, Autobahn-Assistent, elektrische Heckklappe, Keyless Go, Totwinkel-Überwachung, LED-Scheinwerfer, Wärmepumpe und vieles mehr. Optional können dann sogar noch Ledersitze mit Massagefunktion bestellt werden.

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Jeep Avenger Elektro: Eyecatcher mit praktischem Kofferraum

Die Designer von Jeep haben beim Avenger ganze Arbeit geleistet und sind dabei der Jeep-DNA treu geblieben. Vor allem mit der zweifarbigen Lackierung ist das Kompakt-SUV ein echter Hingucker – und hebt sich mit seiner Geländewagenoptik deutlich von der Konkurrenz ab, deren SUVs vielfach an aufgebockte Coupés erinnern.

Das zeigt sich vor allem beim Kofferraumvolumen: Obwohl der Jeep Avenger gerade einmal 4,08 Meter lang und 1,77 Meter breit ist, passen 355 Liter in den Kofferraum. On top kommt dann noch der doppelte Ladeboden, in dem man beispielsweise das Ladekabel verstauen kann. Zum Vergleich: Der Smart #1 ist 4,27 Meter lang und 1,82 Meter breit, bringt es aber nur auf 323 Liter.

Jeep Avenger Elektro im Test

Mit 355 Litern bietet der Jeep Avenger Elektro in Anbetracht seiner Größe viel Platz im Kofferraum. (Foto: Frank Feil)

Auch ansonsten bietet der Jeep Avenger Elektro seinen Insassen viel Platz und punktet mit jeder Menge gut platzierter Ablageflächen – zumindest vorne. Im Fond geht es dagegen bauartbedingt etwas enger zu. Hier finden zwar auch zwei erwachsene Personen Platz, aber gerade bei längeren Fahrten wird es irgendwann doch ungemütlich.

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Letztendlich ist der Jeep Avenger Elektro aber auch nicht als Reiseauto für vier Personen konzipiert, sondern als kompakter Zweitwagen für kürzere Strecken.

Jeep Avenger Elektro: Guter Fahrkomfort und jede Menge Technik

Obwohl im Innenraum viel Hartplastik zum Einsatz kommt, wirkt der Jeep Avenger Elektro durchweg gut verarbeitet. Insbesondere die physischen Tasten am Lenkrad und der Mittelkonsole machen haptisch einen sehr guten Eindruck und runden das Bedienkonzept, das im Wesentlichen auf den Touchscreen setzt, ab. Lediglich die „Schaltung“ ist etwas gewöhnungsbedürftig, da sie im unteren Bereich der Mittelkonsole platziert ist. Das macht vor allem beim Rangieren den Wechsel zwischen „D“ und „R“ mitunter etwas mühselig.

Apropos Rangieren: Mit einem Wendekreis von 10,5 Metern und einer Länge von knapp über 4 Metern, findet der Avenger selbst in der engsten Parklücke problemlos Platz. Das ist vor allem innerstädtisch ein großer Pluspunkt. Zumal man ohnehin von den 360-Grad-Parksensoren und der 180-Grad-Rückfahrkamera mit Drohnenansicht unterstützt wird.

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Auch ansonsten hat unser Testwagen alles an Bord, was man sich wünschen kann: Auf der Autobahn übernimmt der Autobahn-Assistent (Autonomes Fahren Level 2) das Steuer, während der Totwinkel-Assistent beim Spurwechsel unterstützt. Und wenn man mal die Hände voll hat, lässt sich die elektrische Heckklappe ganz einfach mit dem Fußsensor öffnen. Für sich genommen sind das heutzutage natürlich alles keine besonderen Features mehr, aber in einem Auto diese Preisklasse sind sie dennoch nicht bei jeder Marke selbstverständlich.

Jeep Avenger Elektro im Test

Jeep Avenger Elektro im Test

Der Innenraum des Jeep Avenger Elektro bietet zahlreiche Ablageflächen und ist solide verarbeitet. Dank Wireless-Carplay muss man sich zudem keine Gedanken um das Thema Software machen. (Foto: Frank Feil) 

Und sonst so? Die Software im Jeep Avenger ist ok, wirkt optisch aber etwas aus der Zeit gefallen. Dank tadellos funktionierendem Wireless Carplay und Android Auto dürfte das in der Praxis allerdings kaum jemanden stören.

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Beim Thema Fahrkomfort punktet der Avenger Elektro mit einem sehr gut abgestimmten Fahrwerk, das Unebenheiten und Schlaglöcher zuverlässig schluckt – und dennoch auch bei höheren Geschwindigkeiten für eine gute Kurvenlage sorgt. Mit 200 Millimetern Bodenfreiheit und einem Böschungswinkel von 20 Grad vorne sowie 32 Grad hinten bietet der Jeep Avenger in Kombination mit den elektronischen Fahrmodi für Sand, Schnee und Schlamm zudem mehr Geländegängigkeit als viele seiner Konkurrenten. Aufgrund des fehlenden Allradantriebs wäre er bei einem echten Offroad-Abenteuer allerdings dennoch nicht unsere erste Wahl.

Jeep Avenger Elektro: Reichweite und Ladeleistung

Im Hinblick auf die vollelektrische Performance gibt es beim Jeep Avenger keine Überraschungen. Die WLTP-Reichweite von rund 400 Kilometern lässt sich bei Stadt- und Überlandfahrten im Sommer sicherlich erreichen. In unserem zweiwöchigen Test im Dezember mit vielen Autobahnkilometern pendelte sich die Reichweite indes bei rund 300 Kilometern ein. In Anbetracht der 51-Kilowattstunden-Batterie ist das kein überragend guter Wert, aber auch kein schlechter.

Geladen wird mit elf Kilowatt an der heimischen Wallbox oder 100 Kilo am Schnelllader. Auf der Langstrecke muss man somit rund 30 Minuten für den Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent SoC (State-of-Charge) einkalkulieren. Auch das ist kein Rekordwert, aber wenn man bedenkt, dass auch Autos wie der über 100.000 Euro teure Audi Q8 E-Tron solange brauchen, kann man das auch dem 40.000 Euro teuren Avenger zugestehen.

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Jeep Avenger Elektro im Test

Alles in allem wurde der Jeep Avenger Elektro mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. (Foto: Frank Feil)

Fazit zum Jeep Avenger Elektro: Gelungenes Gesamtpaket

Alles in allem bietet der Jeep Avenger Elektro ein gelungenes Gesamtpaket. Das Design ist gefällig und an den klassischen Jeep-Look angelehnt. Obwohl das SUV nur 4,08 Meter lang ist, bietet er vor allem im Kofferraum mehr Platz als so manch größeres Modell. Auch was den Fahrkomfort und die Assistenzsysteme angeht, weiß der Avenger zu überzeugen.

Lediglich die Reichweite und Ladeleistung könnten etwas besser sein und auch eine Allrad-Version wäre sicherlich wünschenswert, aber am Ende des Tages wird der Avenger Elektro wohl größtenteils innerorts und auf der Landstraße zu finden sein, sodass all das eher zweitrangig ist.

Wer mehr Reichweite, Power und Offroad-Tauglichkeit will, muss sich noch ein Jahr gedulden. Dann bringt Jeep mit dem Recon die vollelektrische Version des legendären Wrangler auf den Markt.

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