30 Jahre bei Sony: Playstation-CEO geht in den Ruhestand – wieso das wichtig ist
Nach insgesamt 30 Jahren Karriere bei Sony und Playstation hat CEO Jim Ryan beschlossen, sich in den Ruhestand zu begeben. Jim Ryan übernahm im Jahr 2019 die Leitung der Playstation-Abteilung von seinem Vorgänger John Kodera. Jetzt ist nach vier Jahren in dieser Position Schluss.
„Es fällt mir immer schwerer, das Leben in Europa und die Arbeit in Nordamerika unter einen Hut zu bringen. Ich werde gehen, weil ich das Privileg hatte, an Produkten zu arbeiten, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berührt haben“, sagte Ryan in der Pressemeldung zu seinem Abgang.
In seine Amtszeit fällt die Einführung der Playstation 5, die trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie am Ende erfolgreich gelauncht werden konnte. Unter seiner Führung verzeichnete die PS5 Verkaufsrekorde. Darüber hinaus ist er mitverantwortlich für den Launch der PS VR2 und einer Neugestaltung des Abonnementdienstes PS Plus, um besser mit dem Xbox Game Pass von Microsoft zu konkurrieren.
Eine seiner bedeutendsten Errungenschaften war die Übernahme von Bungie, einem Studio, das abermals Microsoft gehörte und bei der Entwicklung von Multiplayer-Spielen half. Dieser Deal unterstrich noch einmal Ryans Bemühungen, die Position von Sony im wettbewerbsintensiven Gaming-Markt zu stärken.
Nicht unumstritten
Trotz dieser Erfolge war und ist Jim Ryan immer eine umstrittene Figur in der Gaming-Branche. Seine PR-Fähigkeiten wurden oft infrage gestellt, und einige seiner öffentlichen Äußerungen sorgten für Kopfschütteln. Beispielsweise erklärte er den Mangel an PS1-Spielen auf der PS4 damit, dass „niemand alte Spiele spielen möchte“.
Das stieß vielen Fans übel auf. Auch seine anfängliche Ablehnung gegen Crossplay wurde von vielen kritisiert. Ein weiterer umstrittener Schritt war die PC-Strategie von Sony, bei der PC-Veröffentlichungen bisher auf PS4-Spiele beschränkt waren, die einige Jahre nach ihrem Debüt auf der Playstation-Plattform auf den PC kamen.
Eine weitere Entscheidung, die unter Ryans Leitung getroffen wurde, war die Schließung von Sonys Japan Studio, das in der Vergangenheit einige herausragende Spiele hervorgebracht hatte. Sony behandelte den Japan-Ableger jahrelang stiefmütterlich, bevor er ihm den Stecker zog, weswegen Ryans Aussagen über „starke Beziehungen“ zu japanischen Lizenznehmern sehr ironisch wirkten und in der Community nicht gut ankamen.
Es ist also gut möglich, dass sein Ausscheiden den Kurs von Playstation besonders in Bezug auf japanische Produktionen und PC-Portierungen nochmal verändert.
Trotz dieser Kontroversen hat Jim Ryan zweifellos seine Spuren in der Gaming-Welt hinterlassen. Er hat die Playstation-Plattform in eine neue Ära geführt und die Position des Unternehmens inmitten einer ständig wachsenden Konkurrenz behauptet. Auch wenn es jetzt wahrscheinlich viele gibt, die froh sind, dass Ryan nun Geschichte ist und Sony sich neu aufstellen kann. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.