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Kolumne

Jobwechsel: „Eine Kündigung kann glücklich machen“

Neuer Job, neues Glück, ist es wirklich so einfach? Ja, sagt Autorin Isabell Prophet. Eine Kündigung kann unserem Gehirn den Anstoß für mehr Kreativität und Zufriedenheit geben.

3 Min.
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(Foto: Shutterstock / VGstockstudio)

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Wie gehe ich mit meinem launigen Chef um? Wie setze ich Heimarbeit durch? Wäre eine Vier-Tage-Woche wirklich besser für uns? Und geht es mir besser, wenn ich aus der Stadt herausziehe? Mit solchen Fragen befasst sich die Autorin Isabell Prophet. Für t3n beantwortet sie regelmäßig die Fragen der Leser zu Glück und Arbeit.

Frage: Ich will kündigen, ich weiß, es ist der einzige Weg für mich. Aber ich traue mich nicht. Wie kann ich mir Mut machen?

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In deiner Aussage steckt bereits ein starkes Bedürfnis: „Ich weiß, es ist der einzige Weg für mich.“ Das ist eine sehr große Feststellung. Du weißt schon, was du willst – weg.

Viele Menschen scheuen diese Entscheidung. Die Angst vor der Veränderung ist groß, weil wir nicht wissen, was danach kommt. Das gilt sogar, wenn wir einen Plan haben, vielleicht sogar schon einen neuen Job in Aussicht. Aber das, was wir haben, das kennen wir auch. Es gibt dabei also weniger Unsicherheiten, als bei einer neuen Idee vom Leben, der wir noch nicht gefolgt sind.

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Der Ökonom Steven Levitt (Autor des Buches „Freakonomics“) hat die Teilnehmer einer seiner Studien einmal nach den großen Entscheidungen ihres Lebens gefragt. Es ging um die wirklich wichtigen Dinge, Trennung, Heirat, Scheidung und ja, auch der Jobwechsel stand mal zur Debatte. Anschließend ließ er die Probanden Münzen werfen. Zahl: Du kündigst, Kopf: Du bleibst.

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Damit war das Schicksal der Menschen natürlich nicht besiegelt. Levitt rief sie einfach einige Monate später an und fragte nach. Und er erfuhr: Wer etwas verändert hatte, der fühlte sich glücklicher – egal, was die Münze gesagt hatte. Er beobachtete übrigens auch, dass die Menschen geneigt waren, dem kleinen Münzorakel zu folgen, wenn es zur Veränderung riet.

Zwei Gründe gibt es dafür, dass uns Veränderungen glücklich machen:

Ganz objektiv kann die neue Situation besser sein. Schließlich sind wir heute möglicherweise besser in der Lage, Entscheidungen zu treffen, die uns glücklich machen.

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Wer etwas verändert, der stößt sein Gehirn in eine neue Situation. Wer umzieht, muss im Dunklen erst einmal die Lichtschalter finden. Wer einen neuen Job hat, muss sich auf den Arbeitsweg und die Kollegen erst einmal einstellen. Dabei tut sich im Kopf ganz viel. Unsere Nervenzellen vernetzen sich neu. Das ist ein sehr aktiver Zustand, und der wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Deshalb kann eine Kündigung glücklich machen.

„Wer etwas verändert, der stößt sein Gehirn in eine neue Situation.“

Um den Mut zu finden, müssen wir vor einer so großen Veränderung im Leben erst einmal herausfinden, was uns zurückhält. Es scheint ein Bedürfnis zu geben, das bei den Plänen noch nicht berücksichtigt wurde. Ich schreibe bewusst „berücksichtigt“, denn wir müssen unsere Sorgen nicht ignorieren oder überwinden. Wir können mit ihnen arbeiten.

Viele Menschen sorgen sich um ihr Standing in einer neuen Firma. Der Gedanke dahinter: Hier habe ich mir den Respekt erarbeitet – woanders müsste ich neu anfangen. Gerade beim ersten oder zweiten Jobwechsel ist dieses Gefühl noch stark. Ob etwas dran ist, lässt sich im Gespräch mit Chefs und Teamleitern gut herausfinden. Grundsätzlich gilt aber: Wenn ihr als Experte geholt werdet, mit Berufserfahrung und für eure Leistungen, dann müsst ihr euch zwar neu beweisen – aber ihr fangt nicht bei Null an.

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Egal, was den Mut zur Veränderung noch behindert – wir sollten realistisch mit unseren Sorgen umgehen. Oder einfach mal ganz anders herum denken: Ich habe Angst vor einer konkreten Situation. Aber was ist das beste mögliche Ergebnis? Was ist das schlechteste? Und welche der beiden Varianten ist wahrscheinlicher? Die Wahrheit liegt dann irgendwo in der Mitte. Aber in der Regel wird sie näher am positiven Ergebnis liegen.

Weitere Ratgeber von Isabell Prophet:

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Kommentare (1)

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Carsten_E

Hallo,

Wirklich ein sehr interessanter Beitrag! Macht Spaß zu lesen! Ja, so ein Jobwechsel kann einem schon wirklich Angst machen, aber Veränderungen können tatsächlich glücklich machen. Irgendwann ist man doch etwas festgefahren und der Alltag wird eintönig und routiniert, da kann einem schnell langweilig werden. Routine ist nicht unbedingt das Schlechteste, wenn sie allerdings zu einer Eintönigkeit wird, dann schlägt das Ganze schnell in Langeweile um. Genauso ging es vor einigen Monaten mir.

Ich habe mich vor einiger Zeit dazu entschlossen meinen Job zu wechseln. Ich war einfach festgefahren, gelangweilt und die Routine war irgendwann einfach nur noch eintönig. Meine Freizeit gestalte ich schon recht Abwechslungsreich, deshalb musste meine Unzufriedenheit an meiner damaligen Arbeitsstelle liegen. Ich mochte zwar den Großteil meiner Aufgaben, aber es waren eben immer dieselben. Jeden Tag, acht Stunden, fünf Tage die Woche, immer das Gleiche. Der Schritt zu der Entscheidung meinen Job zu wechseln war wirklich nicht einfach, insbesondere weil ich mich mit meinen Kollegen wirklich gut verstanden habe, aber doch notwendig um mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Trotzdem wollte ich mich nicht kopfüber in irgendwas neues stürzen. Ich finde so ein großer Schritt sollte geplant sein. Spontanität ist die eine Sache, ich plädiere aber doch lieber auf Sicherheit. Veränderungen müssen ja nicht mit einer Spontanität einhergehen, sondern können durchdacht und geplant voranschreiten.

Ich habe mir vor meiner Kündigung also einen neuen Job gesucht und auf klare Zusagen gewartet. So hat sich die Veränderung in Bezug auf meine Jobsituation zwar in die Länge gezogen, aber ich hatte die Sicherheit einer neuen, lukrativen Arbeitsstelle. Ich war auf diversen Jobportalen unterwegs, habe auch hier bei T3N gestöbert, war auf Jobmessen und in den sozialen Netzwerken unterwegs. Ich hab dann letzten Endes doch was auf einem Karriereportal entdeckt entdeckt: https://www.t5-karriereportal.de/jobboerse/ . Ich wollte das einfach mal mit euch teilen, vielleicht kann ich ja jemandem zu dem Schritt ermutigen und mit der Suche weiterhelfen. Man kann meiner Meinung nach nie genug Anlaufstellen haben, habe ich jetzt wiedermal bei der Suche einer neuen Stelle bemerkt. Ich persönlich war für jeden Tipp dankbar.

Ich bin jetzt schon einige Monate in meinem neuen Job und ich bin wirklich sehr zufrieden, diese Veränderung ist wirklich das, was ich einfach gebraucht habe. Meine neuen Aufgaben sind einfach Abwechslungsreich und spannend. Natürlich war der Schritt schwer und hat einiges an Überwindung gekostet. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Das ist meine Devise. Ich wollte euch einfach von meiner Geschichte erzählen, ich will euch ermutigen euch zu trauen. Ihr müsst das Ganze ja nicht undurchdacht angehen, sondern mit einem Plan und Sicherheiten, so wie ich. Wenn ihr mit eurer jetzigen Situation unzufrieden seid, dann habt ihr doch nicht zu verlieren.

Vielleicht konnte ich ja jemanden inspirieren.

LG!

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