Kryptowährungs-Crowdfunding finanziert die Verteidigung des Aktivisten Julian Assange. Dazu startete er mit dem anonymen NFT-Künstler Murat Pak eine Spenden-Aktion namens „Censored“. Im Zentrum stand eine Online-Uhr, die täglich in weißen Worten auf schwarzem Grund Assanges aktuelle Haftdauer im britischen Gefängnis von Belmarsh anzeigt. Eine Organisation namens Assagne-DAO sammelte Geld, um das NFT-Kunstwerk zu kaufen. Über 10.000 Sympathisanten des seit 2,5 Jahren inhaftierten Journalisten beteiligten sich über Krypto-Assets an der Aktion. Am Ende kamen 16.593 Ether zusammen, das entspricht rund 44,5 Millionen Euro. Damit ist „Clock“ eines der teuersten digitalen Kunstwerke überhaupt.

Zusätzliche 1,8 Millionen Euro brachte eine Online-Aktion, bei der individuelle Nachrichten tokenisiert wurden. Die Nutzer konnten eine beliebige Kurznachricht eingeben, die in ein NFT verwandelt wurde. Auf dem Bild war die eingegebene Nachricht dann durchgestrichen dargestellt, also zensiert. Die Teilnehmer wählten den Preis zum Erstellen ihres individuellen Mini-NFT selbst aus. 29.765 „zensierte Nachrichten“ entstanden so. Die Erlöse fließen der Verteidigung für Julian Assange zu, die versucht, eine Auslieferung in die USA zu verhindern. Dort drohen dem Gründer von Wikileaks 175 Jahre Haft wegen Geheimnisverrats.

Eine DAO (Decentralized Autonomous Organisation) ist eine Crowdfunding-Gemeinschaft, deren Mitglieder über blockchainbasierte Token Entscheidungen treffen und Geld zusammenlegen. Ursprünglich war diese Form dazu gedacht, Kapital für Krypto-Startups zu beschaffen und den Investoren gleichzeitig eine Beteiligung durch benutzerdefinierte Token zu bieten. So funktioniert auch die Assange-DAO, deren Mitglieder über die Plattform Juicebox $Justice-Token im Austausch erhalten haben. Darüber können sie Mitspracherecht ausüben. Die Assange-DAO ließ verlauten, überschüssige Gelder sollen anderen gemeinnützigen Projekten zugutekommen, die Assange und Murat Pak bestimmen.