Fake-Milliardär bringt Investoren um Millionen – 10-jährige Haftstrafe droht
Man weiß gar nicht, wo man mit den Beschuldigungen gegen den Hochstapler Justin Costello, 42, anfangen soll. Der in Las Vegas ansässige Costello hatte sich als Milliardär, Cannabis-Mogul und zweifach verwundeter Irak-Veteran dargestellt, um sich Millionenbeträge von Investor:innen zu erschleichen. Nun muss er sich vor Gericht verantworten.
Ihm droht eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren. Am Mittwoch, 18. Januar, hatte sich Costello schuldig bekannt, wie CNBC berichtete.
Laut Bundesstaatsanwaltschaft und der Börsenaufsichtsbehörde wird Costello beschuldigt, sich im Rahmen eines komplexen Betrugs unter anderem Geld von Tausenden von Investor:innen und andere Personen erschlichen zu haben.
7500 Investoren betrogen
In der insgesamt 25 Punkte umfassenden Anklageschrift wird Costello vorgeworfen, über eine Firma namens Pacific Banking Corp. Geld von drei Marihuana-Unternehmen abgezweigt zu haben, um sich selbst und seine Firmen zu begünstigen. Mindestens 3,6 Millionen US-Dollar soll Costello so an sich selbst umgeleitet haben.
Zudem soll er zwischen Juli 2019 und Mai 2021 mehr als 7.500 Investor:innen um insgesamt rund 25 Millionen US-Dollar erleichtert haben.
Costello hatte das Vertrauen der Geldgeber:innen gewonnen, indem er sich als Hedge-Fonds-Milliardär, Harvard-Alumni und Veteran des Irak-Kriegs ausgegeben hatte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll Costello etwa 42.000 US-Dollar des erschlichenen Geldes der Anleger:innen für seine eigene Hochzeit verwendet haben. Dabei sollen unter anderem eine Torte und eine Eisskulptur mit dem Logo des James-Bond-Films „007“ aufgefahren worden sein.
Bislang hat sich Costello nur in einem einzigen Anklagepunkt des Wertpapierbetrugs schuldig bekannt. Doch dieser soll laut CNBC einen Großteil der in der Anklageschrift vorgeworfenen kriminellen Handlungen abdecken.
Goldbarren im Rucksack
Costello war im Oktober bereits von einem FBI-Sondereinsatzkommando in Kalifornien festgenommen worden. Bei seiner Festnahme soll Costello einen Rucksack mit Goldbarren, 70.000 US-Dollar in US-amerikanischer und mexikanischer Währung sowie einen gefälschten Ausweis bei sich getragen haben.
Im Rahmen von Costellos Schuldeingeständnis am Mittwoch wurde eine Vereinbarung mit Costello geschlossen, laut der er keine geringere Strafe als die von der Staatsanwaltschaft geforderten 10 Jahre Haft beantragen darf. Zudem soll er sich bereit erklärt haben, seinen Betrugsopfern rund 35 Millionen US-Dollar an Entschädigung zu zahlen.
Costellos Anwalt, Dennis Carroll, soll laut CNBC eine Stellungnahme abgelehnt haben.