Kabelsalat und Lightning ade: USB-C soll Standard für Ladekabel werden

USB C soll in der EU zum Standard werden. (Bild: Alexander Yakimow / Shutterstock)
Europäische Haushalte sollen nach dem Willen der EU-Kommission in Zukunft nur noch ein Kabel zum Laden von Handys, Tablets oder Kopfhörern brauchen. Die Brüsseler Behörde legte am Donnerstag einen Gesetzesvorschlag vor, nach dem die Ladebuchsen in Elektrogeräten vereinheitlicht werden sollen. Gängiger Standard soll der USB-C-Anschluss werden, den schon heute viele Firmen wie Samsung und Motorola verbauen. Vor allem für Apple mit seinem hauseigenen Lightning-Anschluss wäre die Vereinheitlichung ein Ärgernis.
EU-Kommission: „Lange genug über inkompatible Ladegeräte geärgert“
„Die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher haben sich lange genug über inkompatible Ladegeräte, die sich in ihren Schubladen anhäufen, geärgert“, sagte EU-Kommissionsvize Margrethe Vestager. Zugleich profitiere die Umwelt von einer Vereinheitlichung der Ladebuchsen, weil deutlich weniger Elektroschrott entstehe. Verbraucher sollen durch den Vorschlag der EU-Kommission 250 Millionen Euro im Jahr sparen.
Mit ihrem Vorstoß setzt die Behörde der freiwilligen Kooperation mit der Industrie nach jahrelangem Zögern ein Ende. Schon 2009 einigten sich 14 Handy-Hersteller – unter ihnen Apple – auf Druck der EU-Kommission in einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard für Netzteile. Bei den Buchsen in Smartphones und Tablet-Computern blieben von einst mehreren Dutzend Typen noch drei übrig: Das inzwischen veraltete Micro-USB, das neuere USB-C und die dünneren Lightning-Anschlüsse von Apple.
USB C: Ein Anschluss für alles
Die USB-C-Buchsen sollen dem Kommissionsvorschlag zufolge in Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörern, tragbaren Lautsprechern und Hand-Konsolen Standard werden. Außerdem schlägt die Behörde vor, dass Verbraucher neue Geräte in Zukunft ohne Ladegerät kaufen können müssen – schließlich liegen in den meisten Haushalten ohnehin Netzteile rum. Auch soll die Schnelllade-Technologie in allen Geräten vereinheitlicht werden.
Bis all dies Realität ist, dürfte es noch dauern. Zunächst müssen EU-Parlament und EU-Staaten darüber verhandeln. Anschließend müssen die neuen Regeln in nationales Recht umgewandelt werden, ehe den Herstellern eine Übergangszeit von zwei Jahren gewährt werden soll. dpa
Also bleibt alles beim Alten … nur dass von Micro-USB auf USB-C geupgraded wird. Apple wird wieder einen Adapter auf Lightning anbieten.
Es geht doch scheinbar um die Ladegeräte (Netzadapter) und weniger um die Kabel. Apples Haltung, was die Verhinderung von Innovationen betrifft – schaut man mal auf Lightning oder Thunderbolt – kann ich gut verstehen. Aber den neuen iPhones zum Beispiel liegt gar kein Netzadapter mehr bei. Es muss extra erworben werden oder man nimmt ein bereits vorhandenes mit einem separat erhältlichen Adapter/-Kabel. Da sind doch jetzt die Hersteller der Netzadapter gefragt um Ladegeräte mit passenden oder verschiedenen Anschlüssen anzubieten. Und bis auf Weiteres sehe ich da auch nur zwei erforderliche Anschluss-Buchsen: USB (klassisch) und USB C. Seit geraumer Zeit gibt es da bereits genügend Angebote in ausreichenden Leistungsklassen. Von zahlreichen Powerbanks kenne ich das bereits. Und übrigens lade ich mein iPhone über meine große Powerbank mittels USB-Lightning-Adapter deutlich schneller als über das große Ladegerät des iPads. Das passende (Adapter-)Kabel scheint da in der Diskussion eher zweitrangig. Einfach mal über Alternativen nachdenken ;-)
Was mich stutzig macht das alle Apple schimpfen!?
Dabei hat Apple den USB-C Anschluss als ERSTER (2015) für den Massenmarkt eingeführt! Und zwar bei den MacBooks.
Und damals haben noch alle gemeckert, das es keine USB-C Geräte gibt und die Adapter und Kabel so teuer sind.
Apple ist beim iPAD auch schon längst von Lightning auf USB-C umgestiegen, und es wird auch mit dem iPhone 14 umsteigen auf USB-C. Mich wundert nur, dass es noch nicht beim iPhone 12 umgestiegen ist.