
So ein giebelförmiges Dach kommt auch bei der nun entdeckten Kammer zum Einsatz. (Foto: Shutterstock / Harmony Video Production)
Die neu entdeckte Kammer scheint ein Korridor zu sein, der in einer Sackgasse endet. Diese zu finden war gar nicht so einfach, denn das geschieht natürlich im besten Fall, ohne dass die Pyramide beschädigt wird oder Steine bewegt werden müssen.
Myonen-Tomographie und Partikel aus dem All
Für die Erforschung der Pyramide und die Entdeckung der Kammer kamen verschiedene Methoden zum Einsatz. Eine davon ist die sogenannte Myonen-Tomographie, wie Christian Große, Professor für zerstörungsfreie Prüfung an der TU-München, gegenüber der Tagesschau berichtet. Große ist derzeit in Ägypten anwesend und war dabei, als die Kammer entdeckt wurde.
Bei der Myonen-Tomographie kommen die entsprechenden Tomographen zum Einsatz, die Partikel aus dem All mit Sensoren auffangen können. Je nachdem, wie viele Partikel diese erkennen und wie sie sich verhalten, können die Forscher ausmachen, welche Struktur sich dort befindet.
Andere Techniken kommen ebenfalls zum Einsatz
Bei dieser Technik bekommen die Forscher allerdings kein Bild des Innenraums oder dem, was sie da untersuchen. Um Ergebnisse zu bestätigen oder andere Strukturen zu finden, kamen deshalb noch weitere Techniken zum Einsatz.
Neben dem Tomographen setzten die Forscher noch Ultraschall, Radar und Endoskopie ein, um die Geheimnisse hinter den dicken Kalksteinblöcken der Pyramide auszumachen. Die Myonen-Tomographie gab den Forschern dabei die richtige Richtung vor.
Der Durchbruch erfolgte dann mit dem Endoskop. Das konnten die Forscher durch eine Lücke in den Steinen schieben, um sich innerhalb der bisher verborgenen Kammer umzusehen.

So sieht die Kammer aus. (Foto: Ministerium für Tourismus und Antiquitäten, Ägypten)
Das ist in der Kammer
Laut Große ist der Raum überraschend groß. Er ist 2,30 Meter hoch und 2,10 Meter breit. Dazu besitzt er ein giebelförmiges Dach. Was genau sich in der Kammer befindet oder wozu sie da ist, ist noch nicht bekannt.
So ein giebelförmiges Dach deutet auf einen besonderen Raum hin. Es ist allerdings auch als konstruktives Mittel bekannt, um Lasten abzufangen und andere Räume zu schützen. Genaues kann man also noch nicht sagen.
In einem Forschungsbericht der in Ägypten anwesenden Wissenschaftler, der in Nature Communications veröffentlicht wurde, wird die Kammer weiter beschrieben. Demnach ist es ein rund neun Meter langer Korridor, der scheinbar in einer Sackgasse aus zwei Kalksteinblöcken endet. Die Forscher werden sich bemühen, herauszufinden, was es mit der Kammer auf sich hat.