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Kampf gegen Fake News: Fakten checken geht auch via WhatsApp

Gemeinsam gegen Falschinformationen: dpa und WhatsApp bieten jetzt ein Factchecking direkt via Messenger an. (Foto: Messenger People)
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Gerade via Messenger finden Falschbehauptungen dieser Art immer wieder schnelle Verbreitung. Bisher ohne echte Möglichkeit der direkten Überprüfung. Das wollen die Deutsche Presse Agentur (dpa) und WhatsApp jetzt mit einem gemeinsamen Angebot ändern. Nutzerinnen und Nutzer von WhatsApp können Inhalte an das dpa-Faktencheck-Team übermitteln, wenn sie unsicher sind, ob ihnen Falschinformationen vorliegen. Dazu können Texte, aber auch Bilder, Videos oder Links via WhatsApp an das dpa-Team geschickt werden. Zum Beispiel, wenn du einen fragwürdigen Facebook-Beitrag gesehen hast. Wenn der entsprechende Inhalt gecheckt werden kann, gibt es auf dem gleichen Weg eine Antwort.
„Wir freuen uns, dass wir unsere Faktencheck-Expertise nun auch bei WhatsApp einbringen können”, sagt Teresa Dapp, Redaktionsleiterin Faktencheck bei der dpa. „Falschmeldungen und Fakes werden häufig in Chats von Messenger-Diensten verbreitet. Die Zusammenarbeit mit WhatsApp und MessengerPeople trägt dazu bei, die Verbreitung von Desinformationen zu reduzieren”, so Teresa Dapp weiter. Das Faktencheck-Team der dpa besteht seit 2017 und ist zertifiziert vom IFCN (International Fact-Checking Network).
Das Team der dpa entscheidet dabei frei und völlig unabhängig, welche Inhalte einem Faktencheck unterzogen werden. Einen verbindlichen Anspruch auf den Service dpa gibt es für die Nutzerinnen und Nutzer von WhatsApp nicht. Damit soll wahrscheinlich auch verhindert werden, dass der Dienst durch Spam-Anfragen blockiert wird.
Das Projekt ist Teil der globalen WhatsApp-Initiative, die Verbreitung von Fehlinformationen auf der Ende-zu-Ende verschlüsselten Messenger-Plattform zu reduzieren. Es sind bereits zahlreiche offiziell geprüfte Mitglieder des International Fact-Checking Networks IFCN, darunter etwa Fact Crescendo, Newschecker (Indien), Newtral (Spanien) oder Full Fact (UK) Teil der Initiative.
„Wir sind sehr zufrieden, dass neben Facebook- und Instagram-Nutzern nun auch WhatsApp-Nutzer von dem Faktencheck-Angebot der dpa profitieren können. Dies ist ein einfach zu bedienender und wirkungsvoller Faktencheck-Kanal, der das Potenzial hat, ein großes Publikum sicher zu erreichen, wie wir bereits bei den kürzlich gestarteten WhatsApp-Faktencheck-Kanälen unserer deutschen Faktencheck-Partner AFP und Correctiv gesehen haben”, sagt Tino Krause, Country Director DACH bei Meta.
„ThatsFact“ kommt von Messenger People
Für die technische Umsetzung des neuen Angebots arbeitet die dpa mit dem Münchner Messenger-Service-Marktführer MessengerPeople by Sinch zusammen. Speziell für das Fact-Checking über WhatsApp hat MessengerPeople die Softwarelösung „ThatsFact” entwickelt. Das Tool ermöglicht Medienunternehmen, verifizierten Mitgliedern des International Fact-Checking Networks (IFCN) und NGOs, per WhatsApp zu klären, ob Informationen faktisch wahr oder falsch sind. 2020 wurden nach Unternehmensangaben bereits 15.000 Anfragen über „ThatsFact“ auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft, inzwischen sind es schon über 90.000.
„Mehr als 65 Milliarden Nachrichten werden pro Tag via WhatsApp verschickt – darunter leider auch immer wieder Falschinformationen. Mit ThatsFact bieten wir Fact Checking-Organisationen und Medien eine effiziente Lösung, die es ermöglicht, Fake News zu überprüfen und zu stoppen, bevor sie sich weiterverbreiten“, sagt MessengerPeople-Gründer und Geschäftsführer Franz Buchenberger.
Die Softwarelösung ermögliche es Teams, Anfragen über WhatsApp zum Wahrheitsgehalt professionell, skalierbar und datenschutzkonform zu bearbeiten. Hierbei würden Text sowie auch Links, Bilder und Videos vor-analysiert: So finde bei Bildern und Videos parallel ein automatischer Abgleich statt, ob es sich bei dem Inhalt um das Original oder um eine bearbeitete Quelle handle. Alle Anfragen laufen geschützt über die offizielle WhatsApp Business API.
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