Kartelluntersuchung: US-Regierung verlangt Daten zur Funktionsweise von Google

Google im Visier der US-Behörden. (Foto: Asif Islam/Shutterstock.com)
Im Oktober hatten das US-Justizministerium und elf US-Bundesstaaten einen Klage gegen Alphabet-Tochter Google wegen möglichen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht eingereicht. Mittlerweile haben sich weitere US-Bundesstaaten der Klage angeschlossen, darunter Googles Heimatstaat Kalifornien. Jetzt soll Google detaillierte Daten zur Funktionsweise seiner Suchmaschine vorlegen.
Konkret wollen die Untersuchungsrichter mehr über die Suchergebnisse und dazugehörigen Werbeanzeigen aus zwei Zeiträumen wissen, aus der Woche vom 2. bis 8. Februar 2015 und von 3. bis 9. Februar 2020. Es geht darum, wie und wonach die Nutzer suchten, welche Werbung sie angezeigt bekamen und wie sich die Anzeigenpreise für die Werbekunden gestaltet haben. Damit, so mutmaßt etwa die US-Plattform Ad-Age unter Berufung auf einen Bloomberg-Bericht, könnte man die Entwicklung der Marktmacht Googles in den vergangenen Jahren besser nachvollziehen wollen. Google hat jetzt 30 Tage Zeit, um die Daten zu liefern.
Die Anforderung dieser Daten durch die hinter der Kartelluntersuchung stehenden Behörden und Staatsanwälte zeigt, dass die ursprünglich unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump eingereichte Klage auch unter der neuen Regierung mit dem neuen Präsidenten Joe Biden an der Spitze weiter verfolgt wird. Google dürfte das gar nicht gefallen. Schon zuvor hatten der Suchmaschinenbetreiber und das Justizministerium über die Offenlegung von Beweisen gestritten. Google hatte erklärt, dass die Anfragen der Regierung zu breit gefasst seien.
Die US-Regierung will unter anderem auch mehr über die Marktanteile Googles in verschiedenen Bereichen wissen sowie über die Zusammenarbeit mit Apple und den Wettbewerb zwischen den mobilen Betriebssystemen iOS und Android. Im Fokus steht etwa die Vereinbarung zwischen Google und Apple, die Google-Suchmaschine auf Apples iPhones zu bringen. Beobachtern zufolge könnte das den sogenannten Sherman Act verletzen. Beobachter sehen in dem Verfahren die größte Kartellrechtsuntersuchung seit jener gegen Microsoft vor rund 20 Jahren.
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