Kernenergie und Kohle zur Stromversorgung nötig? Was eine Studie zu Grundlastkraftwerken ermittelt hat

Stromversorgung ohne Kernenergie: In Deutschland sind keine Atomkraftwerke mehr am Netz. (Foto: barmalini / Shutterstock.com)
Im Großen und Ganzen liefern die erneuerbaren Energien zuverlässig Strom, aber manchmal eben auch nicht. Ihr Anteil an der Last schwankte 2024 zwischen knapp elf und mehr als 137 Prozent.
Vielen Leuten macht das Angst. Braucht es nicht weiterhin Kraftwerke, die rund um die Uhr eine gewisse Grundlast bedienen? Können wir es uns jetzt, da keine Kernreaktoren mehr am Netz sind, noch erlauben, auch die verbliebenen Kohlekraftwerke abzuschalten? Dieser Frage ging eine Studie der Initiative „Energiesysteme der Zukunft“ nach, hinter der Acatech, Leopoldina und Akademienunion stehen.
Welche Möglichkeiten zur sicheren Stromversorgung es gibt
Grundlastkraftwerke sind nur eine von mehreren Möglichkeiten, unser Stromnetz auszubalancieren. Alternativen sind Batterien oder schnell einspringende Spitzenlastkraftwerke. Während Batterien eher für kurzfristige Schwankungen infrage kommen, braucht es für längere Dunkelflauten wohl chemische Energieträger wie Wasserstoff. Dabei sind noch viele Fragen offen – zum Beispiel, woher die nötigen Elektrolyseure und Wasserstoff-Kraftwerke kommen sollen. Klar ist jedenfalls: Der Umbau kostet viel Geld.
Doch Ähnliches gilt auch für Grundlastkraftwerke. Kohle, Kernspaltung, Kernfusion, Geothermie und Biomasse scheiden aus verschiedenen Gründen aus: zu klimaschädlich, zu teuer, zu utopisch, zu geringe Verfügbarkeit. Als plausibelste Variante hat die Studie (Erd)Gas-und-Dampf-Kraftwerke ausgemacht. Sie sind effizienter als reine Gaskraftwerke, lassen sich aber auch nicht so schnell hoch- und herunterfahren. Trotz ihres hohen Wirkungsgrads produzieren sie schon heute teurer Strom als Wind- oder Solarparks. Und da Deutschland bis 2045 klimaneutral sein will, müsste das entstehende CO₂ aufgefangen und eingelagert werden. Dieses sogenannte CCS-Verfahren ist teuer, unerprobt, politisch umstritten und energetisch fragwürdig.
Auch Grundlastkraftwerke brauchen Speicher
Dazu kommt: Auch Grundlastkraftwerke brauchen sinnvollerweise so etwas wie einen Speicher – und zwar, wenn es zu viel Strom im Netz gibt. Das ist schon heute ziemlich oft der Fall. Regelt man sie bei jeder Stromspitze ab, handelt es sich dabei definitionsgemäß um keine Grundlastkraftwerke mehr. „Grundlastkraftwerke eignen sich wegen ihrer Kostenstruktur nicht gut für eine Bereithaltung als Reserve“, heißt es in der Studie. „Wegen ihrer hohen Investitionskosten müssen sie fast durchgehend in Betrieb sein, um sich zu rentieren.“
Lässt man die Grundlastkraftwerke hingegen laufen und regelt stattdessen bei Bedarf die Erneuerbaren ab, hat man eine günstige Stromquelle durch eine teurere ersetzt. Also ist es am sinnvollsten, Überkapazitäten zu nutzen, um Wasserstoff oder andere chemische Energieträger herzustellen. Dafür fehlt aber – siehe oben – die Infrastruktur. Auch Grundlastkraftwerke ändern also nichts an der Tatsache, dass wir Stromnetze und Speicher ausbauen müssen.
Letztlich ist es also eine wirtschaftliche Frage, ob man eher auf Grundlast- oder Spitzenlastkraftwerke setzt. Hier kommt die Studie zu keinem klaren Ergebnis: „Wenn Grundlastkraftwerke einen Teil der Energieversorgungsbasis bilden, diversifiziert dies die Angebotsseite, wodurch sich grundsätzlich die Versorgungssicherheit erhöht“, urteilt sie zwar. Dies gelte jedoch nur in dem Maße, wie sie „bezahlbar und verlässlich als Option bereitstehen“.
Koexistieren ja, Kostenvorteile nein
Das Fazit der Studie: In einem von Erneuerbaren geprägten Energiesystem könnten Grundlastkraftwerke mit Windkraft und Photovoltaik „koexistieren“. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten würden durch Grundlastkraftwerke bis 2045 „nur leicht beeinflusst“. Allerdings erscheine derzeit ein Zubau von Grundlastkraftwerken mit einer rein marktwirtschaftlichen Finanzierung „wenig realistisch“. Und für eine staatliche Förderung zeichneten sich „keine eindeutigen volkswirtschaftlichen Kostenvorteile“ ab.
Das klingt etwas beliebig. Aber im Detail gibt es durchaus Unterschiede: „Grundlastkraftwerke könnten den Bedarf an Stromimporten und Importen von reinem Wasserstoff aus Europa nach Deutschland reduzieren“, heißt es in der Studie. Und das ist kein ganz unwesentliches Argument.
Ich habe nach einem Vergleich gesucht, finde aber kaum etwas, was mit der armseligen Diskussion über „Klimaschutz“ durch CO₂-Vermeidung vergleichbar wäre. Das gesamte Leben (mit wenigen Ausnahmen irgendwo am Boden der Ozeane) auf diesem Planeten basiert auf dem Kohlenstoff und seinen Verbindungen.
Fangen wir mit unserem Atem: wir atmen Sauerstoff ein, um u. a. Zucker, als einen der Energielieferanten, verbrennen zu können. Woher kommt „unser Sauerstoff“? Überwiegend aus der Photosynthese der Pflanzen. Wie läuft diese? Wasser und KOHLENSTOFFDIOXID werden mithilfe der Sonnenenergie in was umgewandelt?
6 H2O + 6 CO2 + Licht = 6 O2 + C6H12O6. In Zucker (Glucose) und Sauerstoff. Glucose – die auch für uns Menschen als Energieträger dient und Sauerstoff, den wir atmen.
Das nennt man Kreislauf!
Für solche Kenntnisse braucht mal nicht mal Abi.
An der Stelle ist mir doch ein passender Vergleich eingefallen: H.Chr. Andersens des Kaisers neue Kleider.
Passt wie angegossen: auch dort haben alle die „fantastischen, unsichtbaren Kleider des Kaisers“ beklatscht.
Bis ein kleines Kind kam, Fakten nannte und alle bloßstellte.
Was unsere Realität von dem Märchen unterscheidet?
Wir müssen noch für diesen Blödsinn bezahlen!