Zoom hat sich Verschlüsselungs- und Sicherheitsexpertise eingekauft, um Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Meetings zu entwickeln. Daran will Zoom jetzt zusammen mit dem Team von Keybase arbeiten, wie die Unternehmen mitteilen.
„Diese Übernahme ist ein wichtiger Schritt für Zoom, da wir versuchen, eine wirklich private Videokommunikationsplattform zu schaffen“, schreibt CEO Eric S. Yuan in einem Blogeintrag.
„Größtmögliche Privatsphäre“
Das Ziel sei, „für jeden Anwendungsfall die größtmögliche Privatsphäre zu gewährleisten.“ Nach einer Kritikwelle wegen Sicherheits- und Datenschutzbedenken hatte Zoom Anfang April einen 90-Tage-Plan angekündigt. Innerhalb dieser Zeit sollen Sicherheit und Datenschutz optimiert werden.
Die Übernahme von Keybase soll es möglich machen, in naher Zukunft eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung für bezahlte Konten einzurichten. Für eingeloggte Nutzerinnen und Nutzer soll dann eine verschlüsselte Identität erzeugt werden, mithilfe derer sichere Verbindungen mit anderen Meeting-Gästen aufgebaut werden können.
Schlüssel werden vom Host generiert
Aktuell ver- und entschlüsselt Zoom die Audio- und Videoinhalte auf den Geräten der Nutzerinnen und Nutzer. Die Verschlüsselungsschlüssel werden von den Zoom-Servern generiert. Das soll sich künftig ändern.
Mit der neuen Methode sollen die Meeting-Hosts kurzlebige Schlüssel generieren. „Dieser Schlüssel wird unter den Kunden verteilt, mit den asymmetrischen Schlüsselpaaren umhüllt und bei wesentlichen Änderungen der Teilnehmerliste rotiert“, heißt es in der Mitteilung.
Bei solchen verschlüsselten Meetings soll es dann nicht mehr möglich sein, sich ohne Erlaubnis des Hosts per Telefon einzuwählen, eine Cloud-Aufzeichnung zu starten oder andere Konferenzsysteme zu integrieren.
Innerhalb der nächsten zwei Wochen will Zoom gemeinsam mit dem neuen Team von Keybase einen genaueren Plan für die Implementierung der Verschlüsselung ausarbeiten.
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