Irgendwann mal ging es beim Zocken einfach darum, Spaß zu haben. Doch Gaming wird immer kompetitiver. Professionelle Esportler:innen haben mittlerweile Coaches, die sie auf Matches vorbereiten und ihnen Tipps geben, um ihr Spiel zu verbessern. Gewöhnliche Gamer:innen, die ihr Spiel verbessern wollen, haben solche Optionen nicht, oder?
Das ist Project Ava
Der Hardware-Hersteller Razer möchte das mit einer KI verändern. Mit Project Ava möchte das Unternehmen, das sonst eher für bunt-beleuchtete Tastaturen und anderes Zubehör bekannt ist, den „ultimativen KI-Gaming-Copiloten“ an die Seite stellen. In dem Ankündigungsvideo, das Razer im Rahmen der CES vorgestellt hat, ist zu sehen, wie Project Ava Gamer:innen bei League of Legends, Online-Shootern oder Souls-Like-Spielen helfen soll.
Besucher:innen der CES konnten auf der Technikmesse eine Demo des KI-Assistenten testen. So berichtet Sean Hollister von The Verge in einem Artikel über ein Vorstellungsvideo, in dem Project Ava einem Spieler bei Black Myth: Wukong geholfen hat.
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Dort gibt die KI dem strauchelnden Spieler Tipps, um einen schwierigen Bossgegner zu besiegen. Mit Sätzen wie „Mach dich bereit, auszuweichen, wenn sich seine Klinge dreht oder orangefarben leuchtet“ oder „Behalte seine Gesundheit genau im Auge. Sobald ihr zehn bis 20 Prozent verloren habt, haltet eure Ausweichfinger bereit“ soll die KI beim Besiegen des Bosses helfen.
So funktioniert Project Ava
Auch bei dem Online-Spiel League of Legends soll die KI Tipps geben können. Hier steht Project Ava als KI-Chatbot zur Verfügung, der einem schreibt, was zu tun ist und welche Zauber und Gegenstände man ausrüsten sollte. Die Antworten basieren auf historischen Spieldaten, Leitfäden und Ergebnissen von Esport-Spielen, mit denen die KI trainiert wurde.
Indem die KI regelmäßig Screenshots vom Spielgeschehen und weiß so (mit kleiner Verzögerung), was die nächsten Aktionen sein sollten. Bei League of Legends weiß Ava über die Minimap, wo sich die gegnerischen Champions befinden. Und auch nach dem Spiel steht die KI weiterhin als Coach zur Verfügung, indem sie Wiederholungen, Hinweise und Feedback zu der Leistung erstellt.
Gamer:innen sind nicht begeistert
In den Kommentaren auf Youtube zerreißen die User:innen Razers neues Feature. So kommentiert ein Channel unter dem Ankündigungsvideo: „Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als wir Spiele zum Spaß und als Herausforderung gespielt haben?“ Andere regen sich über immer weitere KI-Features auf.
Im Gegensatz vieler anderer skurriler Projekte von Razer soll Ava Teil der Zukunftsplanung des Unternehmens sein. Das Unternehmen sagt gegenüber The Verge, dass die KI einen Algorithmus hat, der zum Patent angemeldet wurde. Dieser soll an einer Art „proprietärer KI-Hardware“ angebunden sein, die der KI helfen soll.