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Menschheit schlägt zurück: Spieler besiegt KI beim Go

Mit einem strategischen Ablenkungsmanöver schaffte es ein Amateurspieler, eine Game-KI zu schlagen. Die Ironie: Auf die taktische Finesse kam das Team dank einer KI.

Von Raimund Schesswendter
2 Min.
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Go ist eines der komplexesten Spiele überhaupt und damit eine geeignete Spielwiese für KI-Experimente. (Grafik: Mopic/Shutterstock.com)

Kellin Pelrine, ein Amateurspieler, hat eine KI in 14 von 15 Partien im Go besiegt. 2016 gewann zum erstem Mal die künstliche Intelligenz von Deepmind, Alpha Go, gegen Lee Sedol. Der damalige beste Go-Spieler der Welt gab 2019 seine Karriere auf und begründete das unter anderem so: „Es gibt ein Wesen, das nicht besiegt werden kann.“

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Danach ging man davon aus, dass es keinem Menschen mehr gelingen würde, die Maschine auszutricksen. Pelrine schlug jetzt jedoch sowohl Kata-Go als auch Leela Zero. Die beiden Go-Programme sollen dem bereits eingestellten Alpha Go ebenbürtig sein. Die Strategie des US-Amerikaners erarbeitete ironischerweise eine KI.

Go: Komplexer, als die KI erlaubt

Go gilt als das komplexeste Strategiespiel der Welt und wird vor allem in China, Japan und Korea gespielt. Das Brettspiel ist über 2.500 Jahre alt. Die Zahl theoretisch denkbarer Varianten übersteigt die des Schachs bei Weitem.

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Zuletzt entwickelten Labore Go-Programme, die durch ein ständiges Gegen-sich-selbst-Spielen immer besser werden. Umso überraschender war der Sieg Pelrines, der nicht zu den weltweiten Top-Spielern gehört.

Ablenkung ist die beste Verteidigung

Die Strategie erarbeitete Pelrine zusammen mit anderen Forscher:innen des kalifornischen Unternehmens Far AI. Sie setzten dazu wiederum eine KI ein, die Schwächen in der Strategie der KI-Programme aufdecken soll. Nach einer Million Partien spuckte das System eine Antwort aus. Das Go-Game solle mit Zügen in einer anderen Ecke des Brettes abgelenkt werden, während der:die Spieler:in versucht, es weiträumig zu umzingeln.

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Das funktionierte so gut, dass der Algorithmus die Gefahr selbst kurz vor der vollständigen Umzingelung nicht erkannte – gegen menschliche Spieler:innen schwer vorstellbar. Beim Go werden umzingelte gegnerische Steine vom Feld genommen. Es gewinnt, wer am Ende den größeren Teil vom Brett kontrolliert.

„Überraschend einfach“ – bis die KI dazugelernt hat

Der Geschäftsführer von Far AI, Adam Gleave, bekundete: „Es war überraschend einfach für uns, dieses System auszunutzen.“ Die gefundene Gewinnstrategie sei für Menschen weder „völlig trivial“ noch „superschwer“ erlernbar, erklärte er der Financial Times gegenüber. Spieler:innen von mittlerem Niveau könnten sie erfolgreich ausführen, um die Maschine zu schlagen.

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Das Team sieht den Grund für die Lücke darin, dass diese Taktik nur selten verwendet werde. Kommende Versionen sind voraussichtlich auf diese Vorgehensweise vorbereitet, sodass die Häufigkeit gelungener Täuschungen dann wieder zurückgehen dürfte.

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