Blockchain trifft auf künstliche Intelligenz: Was ihr über KI-Coins wissen müsst
Brief, Aufsatz oder Bewerbung: All das soll die künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT mit dem nötigen Input schreiben können. Seit es das Programm gibt, haben es Millionen von Menschen ausprobiert. Und gleichzeitig sind die Kurse von sogenannten KI-Coins in die Höhe geschossen.
Der Grund: Um Projekte mit künstlicher Intelligenz – wie ChatGPT – künftig nutzen zu können, könnten diese KI-Coins als Bezahlungsmittel benötigt werden. Nur wer sie besitzt, dürfte KI dann noch nutzen. Die Coins bilden so die Schnittstelle zwischen der KI und der Blockchain, auf der die KI basiert. Sie könnten deshalb unverzichtbar werden.
„Allerdings ist es auch ein Hype und Stand heute ist es noch nicht möglich, die Spreu vom Weizen zu trennen“, sagt Prof. Philipp Sandner, Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers. Er erklärt, wie Privatanlegerinnen und Privatanleger aufgrund der bisherigen Erkenntnisse agieren sollten.
KI-Coins: Das sagt ein Experte
Woher rühren die aktuellen Kurssprünge der KI-Coins?
Prof. Philipp Sandner: Das ist ganz normale Spekulation. Die Anleger glauben, dass mit einem Investment in KI-Coins jetzt viel Geld zu verdienen ist. Die steigende Nachfrage treibt die Preise. Getriggert wurde diese Nachfrage aber sicherlich durch das ChatGPT-Thema, weil künstliche Intelligenz dadurch in aller Munde ist.
Wie schätzen Sie die weitere Kursentwicklung von KI-Coins ein?
Prof. Sandner: Das lässt sich, ehrlich gesagt, nicht vorhersagen. Was wir aber sicher sehen werden, sind gewisse Hypes. Denn auch bei Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. haben wir gesehen, dass die Kurse in kürzester Zeit um ein Vielfaches ansteigen können, um einige Zeit später ins Bodenlose zu fallen.
Es wird in Zukunft sicher zahlreiche Blockchain- und KI-Projekte geben, die sich gut entwickeln werden. Es wird aber noch mehr Projekte geben, die sich nicht gut entwickeln. Im Schnitt dürften sich die Projekte in den kommenden Jahren aber zunehmend positiv entwickeln und damit auch die Kurse von KI-Coins.
Was raten Sie Privatanlegerinnen und ‑anlegern in Bezug auf die Coins? Unbedingt investieren oder besser die Finger davonlassen?
Prof. Sandner: Ich rate ihnen, unter keinen Umständen blind zu kaufen. Zunächst einmal sollte sich bitte, bitte jeder Interessent ganz tief einlesen. Denn bevor man sich an die KI-Coins wagt, sollte ein tiefes Verständnis von anderen Kryptowährungen vorhanden sein – insbesondere von Bitcoin und Ethereum.
Anschließend selektiv zu investieren kann schon sinnvoll sein. Dann wären aber größere Blockchain-Projekte wie Bitcoin oder Ethereum zu bevorzugen. Erst wenn man sich damit sicher fühlt, kann man sich auch an kleinere Projekte wie die KI-Coins wagen.