KI im Alltag: Wie künstliche Intelligenz unsere Lebensweise verändert

Der AI Index Report wird seit einigen Jahren von der Human-Centered-Artificial-Intelligence-Abteilung (HAI) der Stanford University zusammengestellt und veröffentlicht. Damit wollen die Verantwortlichen einen „verständlichen und datengestützten“ Blick auf die weltweite Entwicklung von KI werfen. Der AI Index Report 2025 zeigt dabei, dass KI zwar immer häufiger in unserem Alltag ankommt, aber wir der Technik weiterhin nicht hundertprozentig vertrauen.
KI boomt bei Privatpersonen und Unternehmen – aber nicht bei allen
Laut dem Stanford-Report wurden in den USA im Jahr 2023 insgesamt 223 KI-gestützte, medizinische Geräte von der FDA zugelassen. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren es lediglich sechs Geräte, die auf künstliche Intelligenz gesetzt haben. Und auch auf den Straßen der USA sorgen Waymo-Taxis dafür, dass KI im Alltag der Nutzer:innen ankommt. Jede Woche werden 150.000 autonome Fahrten abgeschlossen – wenn auch nicht immer erfolgreich, wie einige Waymo-Fehlschläge zeigen.
Zudem nutzen immer mehr Unternehmen KI für ihre Zwecke. So setzten 2023 noch 55 Prozent der weltweit befragten Unternehmen auf künstliche Intelligenz. 2024 stieg der Anteil auf 78 Prozent. Dabei werden die Tools vorrangig genutzt, um die Produktivität innerhalb des Unternehmens zu steigern. Die höhere Nutzungsquote dürfte auch daran liegen, dass KI durch kleinere Modelle immer erschwinglicher wird. Die Kosten für das Generieren einer KI-Antwort auf dem Niveau von GPT-3.5 sank laut Stanford HAI seit 2022 um das 280-fache.
Dabei macht KI zeitgleich große Fortschritte bei der Performance. Das stellt der Report anhand der gestiegenen Durchschnittswerte bei diversen KI-Benchmarks fest. So können KI-Systeme mittlerweile auch Aufgaben übernehmen, in denen sie besser als Menschen sind – wenn auch nur mit einem zeitlichen Limit. Als Beispiel nennt Stanford HAI etwa Coding-Herausforderungen. Allerdings sehen die Verantwortlichen noch große Herausforderungen bei den Fertigkeiten von Reasoning-Modellen. In komplexeren Benchmarks scheitern die Tools oftmals an Logikaufgaben. Gerade in Situationen, in denen eine hohe Genauigkeit und Effizienz von den KI-Modellen gefordert sind, kann das zu Problemen führen.
Abschließend zeigt der Report, dass die Akzeptanz von KI stark von Region zu Region variiert. Zu den Ländern, die der Technik am offensten gegenüberstehen, gehören China (83 Prozent), Indonesien (80 Prozent) und Thailand (77 Prozent). Hierzulande ist die Akzeptanz mit etwas weniger als 50 Prozent zwar noch vergleichsweise gering, doch der Optimismus ist im Hinblick auf KI in den vergangenen Jahren stark angewachsen. Allein in einem Jahr ist der Anteil der Deutschen, die KI als etwas Positives sehen, um zehn Prozent angestiegen. Zu den Ländern, die KI am kritischsten gegenübersteht, gehören Kanada (40 Prozent), die USA (39 Prozent) und die Niederlande (36 Prozent).