Diese KI verwandelt unscharfe Videos in HD-Clips

Adobe bringt eine neue Video-KI auf den Markt. (Bild: Tattoboo/Shutterstock)
Wem ist es nicht schon mal passiert? Man hat ein schönes Videomotiv erkannt, spontan sein Smartphone gezückt und die Szene gefilmt. Beim Checken des Videos gibt es dann aber die unerfreuliche Überraschung: das Video ist unscharf – und damit quasi unbrauchbar.
Videos werden auf das Achtfache ihrer ursprünglichen Auflösung hoch skaliert
Damit könnte es schon bald vorbei sein. Adobe-Forscher:innen haben ein neues generatives KI-Modell namens VideoGigaGAN entwickelt, das verschwommene Videos anscheinend auf das Achtfache ihrer ursprünglichen Auflösung hoch skalieren kann. Laut Adobe- Angaben ist die KI anderen vergleichbaren Tools überlegen, da sie feine Details liefern könne, ohne dem Filmmaterial irgendeine „KI-Verrücktheit“ zu verleihen.
Generative Adversarial Networks (GANs) eignen sich laut The Verge für die Hochskalierung von Standbildern auf eine höhere Auflösung, haben jedoch Schwierigkeiten, das auch bei Videos hinzubekommen. Meist ist das mit einem Flimmern verbunden. Andere Upscaling-Methoden wiederum können dies vermeiden, deren Ergebnisse sind jedoch nicht so scharf und detailliert. Ziel von VideoGigaGAN ist es, das Beste aus beiden Welten zu bieten. Erste Beispiele, die auf X zu sehen sind, sind vielversprechend.
Die KI könnte eine neue Debatte anstoßen
Tests zeigen, dass die Adobe-KI ein besseres Gleichgewicht zwischen Bildkonsistenz und Detailgenauigkeit als bisherige Methoden erreicht. Laut The Verge ist kaum zu erkennen, dass generative KI zur Verbesserung der Auflösung verwendet wurde.
Das, so die Prognose, könnte die Debatte „Was ist ein echtes Foto? Und was ist KI-kreiert?“ auch auf Videos ausdehnen. Denn zu einem gewissen Grad sind solche Videos dann KI-generiert, sie geben die Realität nicht mehr vollständig wieder.
Einige Fragen sind noch offen
Laut der auf KI-Nachrichten spezialisierten Newsseite The Decoder hat das Modell noch einige Einschränkungen bei langen Videos, da sich die Fehler über mehrere Frames verteilen können, sowie bei kleinen Dingen wie Text, der in der niedrigen Auflösung verloren geht.
Noch ist zudem offen, ob und wann Adobe seine neue KI in die eigenen Produkte integriert. Die Tatsache, dass der Konzern vor kurzem verkündet hat, seinen Video-Editor Premiere Pro um KI zu erweitern, deutet aber darauf hin.