Marketer können sich entspannen: 5 Gründe, warum künstliche Intelligenz keine Jobs klaut
Müssen Marketer:innen bald nicht mehr kreativ arbeiten? Diese Frage gab es auch bei der Viva Technology 2024 in Paris. Anzeichen dafür gibt es: Romain Huet, Head of Developer Experience von OpenAI, stellte etwa vor, wie bereits mit ChatGPT schnell kreativer Inhalt erzeugt werden kann. Mit kurzen Texteingaben oder durch ein Bild entstehen Videos, auf Nachfrage liefert ChatGPT auch gleich die Umsetzung.
KI-Software wird alltäglicher im Marketing
Allein dieses Tool könnte vielleicht perspektivisch ganze Kampagnen erstellen. Das ist noch Zukunft – Realität sind bereits Google-Ads-Feature, bei denen Assets automatisch erzeugt werden. Erst Mitte Mai 2024 kündigte Google außerdem an, wie die neue KI-Suche auf Marken wirken wird. Und auch beim Videobearbeitungsprogramm Adobe Premiere lassen sich mittlerweile Szenen mithilfe von KI künstlich verlängern – gedreht werden muss dafür nicht mehr.
In seinem Vortrag verwies Scott Belsky, Chief Strategy Officer and EVP, Design and Emerging Products bei Adobe, genau darauf: Wie praktisch allein diese Funktion sei, schließlich entfalle damit das Problem, „schlimmstenfalls nachzudrehen, weil drei Sekunden fehlen“. Es war ein Beispiel, insgesamt lieferte Belsky fünf Punkte, warum KI mehr Chance als Risiko ist.
1. Kreativität ist die neue Produktivität
Durch die Aufgaben, die bereits mit KI gelöst werden können, sollen Kreative mehr Zeit für gestaltende Aufgaben haben. Damit sollen mehr Ideen entwickelt und mithilfe von KI auch zeitsparend und kostengünstig umgesetzt werden. Das soll insgesamt zu einem größeren Output führen.
2. Mehr kreatives Selbstbewusstsein
Als Kinder malen wir drauflos und leben unsere Kreativität aus – ohne Sorge darüber, nicht gut genug zu sein. Dieses Selbstbewusstsein schwinde mit dem Älterwerden, Kritik und Verweise darauf, was Personen nicht können, stören das Selbstvertrauen. Durch KI soll das besser werden, da Tools ermöglichen sollen, über die eigenen Grenzen hinauszuwachsen.
3. Jede:r wird kreativer
Die Tool-Vielfalt soll auch die Kreativität bei jedem:jeder anregen. Gerade die Umsetzung kreativer Ideen soll leichter werden, dazu würde mehr Zeit zum Ausprobieren vorhanden sein. Ein Beispiel: Während Grafikdesigern:innen verschiedene Farben früher einzeln in Entwürfen erstellen mussten, würde dies mithilfe von KI nun automatisch funktionieren. Dieses Ausprobieren soll insgesamt auch die Qualität verbessern, da mehr Optionen im Vorfeld getestet werden können.
4. Der Einsatz der Arbeitszeit verschiebt sich
Schnell eine Idee entwickeln, denn die Umsetzung kostet Zeit: Das sei eigentlich bisher üblich gewesen. Laut Belsky hat es sich jedoch mittlerweile direkt verschoben. Heute könne mehr Zeit in die Ideenfindung gesteckt werden. Wie im ersten Punkt erwähnt, lässt sich durch die KI-Nutzung Zeit sparen, die normalerweise für die operative Umsetzung gebraucht wurde.
5. Hyperpersonalisierung wird möglich
KI kann auch Masse liefern, das ist bekannt. Durch die im dritten Punkt erwähnten vielfältigen Möglichkeiten kann Content jedoch ebenfalls genauer an Nutzer:innen angepasst werden. Es muss nicht mehr die eine Option sein, sondern es kann mehrere geben, die jeweils für einen passenden Fall genutzt werden.
Insgesamt sieht Belsky durch die KI-bedingte Automatisierung Vorteile, die Marketer:innen für sich nutzen können. Laut ihm gibt es also keinen Grund für Panik, sondern viele Gründe, die neuen Chancen zu nutzen.