KI unter Beobachtung: US-Behörden nehmen Microsoft, OpenAI und Nvidia ins Visier

In den USA gibt es Bestrebungen, die Vorreiter beim Thema künstliche Intelligenz stärker unter die Lupe zu nehmen und zu regulieren. Laut einem Bericht der New York Times sind die zuständigen Behörden gerade dabei, entsprechende Schritte einzuleiten.
Demnach soll das Justizministerium künftig für Nvidia und damit den größten Hersteller von KI-Chips und Hauptanbieter von Grafikprozessoren zuständig sein. Die Ermittler:innen sollen der Frage nachgehen, ob das Unternehmen aus dem Silicon Valley Kartellgesetze gebrochen hat.
Die Zuständigkeiten sind verteilt
Die Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) soll dagegen die Geschäfte von OpenAI als das Startup hinter ChatGPT genauso untersuchen wie die von Microsoft. Die New York Times beruft sich auf zwei anonyme Quellen, nach denen Microsoft insgesamt 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert hat und auch mit weiteren KI-Unternehmen geschäftliche Beziehungen pflegt.
Dass die US-Behörden sich auf diese Art verbünden, ist kein Novum. 2019 hatten sie schon einmal eine ähnliche Vereinbarung getroffen und ihre Bemühungen auf Google, Apple, Meta und Amazon konzentriert.
In den USA ist die Branche weitgehend unreguliert
Auch damals standen Verstöße gegen Kartellgesetze im Raum. Dies habe auch zu Klagen gegen jeden der vier Tech-Riesen geführt.
Obwohl inzwischen längst nicht mehr nur Expert:innen davon ausgehen, dass in Zukunft praktisch alle Lebensbereiche von KI beeinflusst sein werden, hinkt die Gesetzgebung der rasanten Entwicklung der Branche weit hinterher. Während das Europäische Parlament Mitte 2023 immerhin das KI-Gesetz verabschiedet hat, gibt es in den USA keine entsprechenden Regulierungen.
OpenAI und Microsoft hatte die FTC bereits auf dem Plan
Bisher gab es lediglich Untersuchungen der FTC bezüglich der Sammlung von Daten seitens OpenAI und die damit verbundene Frage, ob diese zum Schaden von Verbraucher:innen geschieht. Zudem richtete die FTC ihr Augenmerk auf die geschäftlichen Verflechtungen von großen Technologiekonzernen und bestimmten Startups.
Konkret geht es dabei um Google und Amazon, die beide in das KI-Startup Anthropic investieren, sowie Investitionen von Microsoft in OpenAI. Bezüglich der jetzt im Raum stehenden Kartelluntersuchungen wollten sich gegenüber der New York Times weder das US-Justizministerium noch die FTC zu ihrem Plan äußern. Auch Microsoft, OpenAI und Nvidia gaben keine Stellungnahme ab.