Killer-Ernie: Spieleentwickler wird von seiner eigenen Kreation erschreckt
Wie es wohl aussieht, wenn die Sesamstraße auf Counterstrike trifft? Diese Antwort hält der Ego-Shooter „My Friendly Neighborhood“ bereit. Spoiler: Die Nachbarschaft ist ganz und gar nicht freundlich. Der Spieler begibt sich im First-Person-View und schwer bewaffnet in ein Haus, das optisch stark an das Kika-Programm der Neunziger erinnert. Hinter den Türen warten allerdings nicht lustig dreinschauende Figuren, die einen mit fast schon aufdringlicher Freundlichkeit in ihren vier Wänden willkommen heißen. Es gibt wie Ernie aus der Sesamstraße aussehende Puppen in Menschengröße, die nicht allzu zurechnungsfähig aussehen. Und diese Puppen gilt es, auszuschalten.
Während der Arbeit am Spiel ist dem Entwickler John Szymanski allerdings aufgefallen, dass etwas nicht so läuft, wie es laufen sollte. Das Game wird dem Survival-Horror-Shooter-Genre zugeordnet, soll also durchaus in manchen Sequenzen beängstigend sein. Wie beängstigend es dann tatsächlich wird, musste Szymanski am eigenen Leib erfahren. Während des Testlaufs traf er auf einen der Psycho-Ernies und brachte ihn ordnungsgemäß mit einem Schuss in den Rücken zur Strecke. So zumindest die Theorie. In der Praxis teilte sich die Puppe in ein Dutzend Marionetten auf, die kurzerhand zum Gegenangriff übergingen. Für Szymanski blieb nur der Rückzug.
Effekt soll es ins Spiel schaffen
Der Entwickler teilte den Clip der plötzlich auftauchenden Ernie-Armada auf Twitter und erklärte gegenüber Kotaku, wie es zu der Puppenexplosion kommen konnte. Die Feinde werden im Game an vorher festgelegten Spawn-Orten platziert. In dem Moment, in dem der Entwickler auf die Puppe schoss, die er für eine einzelne Puppe hielt, wurden alle NPC-Puppen im Spawn aktiviert und begannen, sich gegenseitig aus dem Weg zu schieben, um den Spieler zu erreichen.
Für Szymanski kam diese Situation so unerwartet, dass er sogar überlegt, einen ähnlichen Effekt in das fertige Spiel zu integrieren: „Dieser Effekt wird es definitiv ins Spiel schaffen. Aber anstatt mich auf die Interaktionen des Physiksystems zu verlassen, werde ich ihn viel beabsichtigter coden.“ Bleibt nur zu hoffen, dass nicht zu viele Gamer Albträume bekommen und zukünftig mit ihren Kindern keine Sesamstraße mehr gucken können.