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Mit der neuen Webcam des Gaming-Spezialisten, der sich allmählich mit Accessoires und dem Razer Book 13 (Test) auch in Office-Gefilde vorkämpft, will der Hersteller beide Welten bedienen. Die Kamera soll sowohl die Bildqualität von Videocalls verbessern, aber auch für Streamer geeignet sein.
Razer Kiyo Pro: Webcam in DSLR-Objektiv-Optik
Razers neue Kiyo-Pro-Webcam ist die große Schwester der etwa 100 Euro teuren Kiyo Webcam, dir wir bereits in unserem großen Webcam-Ratgeber besprochen haben. Das neue Modell ist jedoch wuchtiger und mutet durch seine zylindrische Form ein wenig wie das Objektiv einer Spiegelreflexkamera an. Verzichtet hat der Hersteller auf das Ringlicht des kleinen Modells. Das sei nicht mehr nötig, so Razer, da die verbaute Technik auch bei widrigen Lichtverhältnissen ausreichend Licht für eine gute Bildqualität einfangen könne.
Für eine verbesserte Videoqualität verbaut Razer einen IMX327-Sensor mit 2,1 Megapixeln und Starvis-Technologie von Sony, der etwa auch in Überwachungskameras zum Einsatz kommt. Damit auch bei schummriger Beleuchtung genug Licht eingefangen werden kann, ist eine Linse mit f/2.0-Blende integriert.
Die Webcam unterstützt Full-HD-Videos mit 1080p und 60 fps und im HDR-Modus 30 fps. Im HDR-Modus liefere die Webcam einen größeren Dynamikbereich und korrigiere unter- oder überbelichtete Bereiche. Das verbaute Weitwinkelobjektiv der Kiyo Pro bietet zudem drei Bildwinkel: 103, 90 oder 80 Grad. Dabei sei das 103-Grad-Sichtfeld breit genug, um alle Teilnehmer eines Gruppen-Videoanrufs einzubeziehen oder Stream-Zuschauern einen klaren Blick auf Live-Aktivitäten zu ermöglichen, erklärt der Hersteller. Der 80-Grad-Bildwinkel sei eher für Headshot-Ansichten oder ein Facecam-Fenster bei Gaming-Streams geeignet. Voraussetzung für die Auswahl der verschiedenen Bildwinkel ist jedoch ein Windows-Rechner und die Razers Synapse-Software. Für Macs wird die Anwendung nicht angeboten.
Razer Kiyo Pro mit bis zu 103-Grad-Bildwinkel – unter Windows änderbar
Zum Vergleich mit Logitechs Brio: Diese bietet nur Bildwinkel von 90, 78 und 60 Grad. Dafür wird die entsprechende Steuerungssoftware in einer Betaversion auch für Macs angeboten. Zudem unterstützt sie Videoauflösungen von 4K mit 30 Bildern pro Sekunde und, wie die Kiyo Pro, 1080p-Qualität mit 30 oder 60 Bildern pro Sekunde. 4K-Videos dürften für Videocalls indes eine Spur zu hochauflösend sein und die Bandbreite der Internetverbindung zu stark belasten.
Im Vergleich mit der Brio-Webcam bieten beide einen ausgezeichneten Autofokus und unter verschiedenen Lichtverhältnissen gute Resultate. Der größere, unter MacOS nicht veränderbare Bildwinkel der Kiyo Pro ist klar sichtbar – wenn ihr lediglich euer Gesicht einfangen wollt, müsst ihr die Webcam näher heranziehen als bei der Brio. Verbunden werden beide Kameras mit dem Rechner per USB-3.0-Schnittstelle, die keinen Flaschenhals bei der Datenübertragung darstellt.
Zur Anbringung der Kiyo Pro am Monitor besitzt sie, wie die Brio, eine gummierte L-förmige Halterung, mit der sie im idealen Winkel befestigt werden kann. Optional können beide auch auf ein Stativ geschraubt werden, wobei der Mechanismus bei der Razer-Lösung robuster anmutet. Die Monitorhalterung bei der Kiyo Pro wird geschraubt, bei der Brio ist sie nur aufgesteckt.
Beide Modelle eignen sich für den Einsatz am Arbeitsplatz mit Bildschirm. Aufgrund ihrer Größe und des Gewichts von 245 Gramm ist die Kiyo Pro nicht ideal für den Einsatz am Notebook — zumindest sollte sie nicht unbedingt am Notebookbildschirm befestigt werden. Hier wäre ein (günstiges) Stativ ratsam. Die Brio ist mit knapp 135 Gramm besser dafür geeignet.
Razers Kiyo Pro ist ab sofort zum Preis von 209,99 Euro bestell- und laut Hersteller auch lieferbar. Es sei vorerst nicht mit Lieferengpässen zu rechnen. Logitechs Brio kostet derzeit – sofern lieferbar – um die 200 Euro*.