Klage gegen Linkedin: So soll das soziale Netzwerk Nutzerdaten unerlaubt für KI-Training verwendet haben
In den USA muss sich Linkedin einer Sammelklage stellen. Die Social-Media-Plattform, die seit 2016 zu Microsoft gehört, soll angeblich private Nachrichten und persönliche Daten ihrer Nutzer:innen weitergereicht haben. Wie Reuters berichtet, sollen die Daten von Dritten genutzt worden sein, um KI-Modelle zu trainieren.
Hat Linkedin die Datensammlung verschleiert?
Die Kläger:innen stellen diese Vermutung an, da Linkedin im August 2024 ohne große Ankündigung eine neue Privatsphäreneinstellung auf der Plattform eingeführt hat. Darüber können User:innen seither entscheiden, ob ihre persönlichen Daten von Linkedin mit Partner:innen geteilt werden dürfen. Im nächsten Schritt hat Linkedin Mitte September die Datenschutzrichtlinien der Plattform angepasst.
Die Änderung sollte klarmachen, dass die geteilten Daten auch für das Training von KI genutzt werden dürfen. Laut den Kläger:innen sorgt ein Absatz für Aufsehen. Darin steht: Selbst wenn User:innen sich zu diesem Zeitpunkt gegen das Teilen ihrer Daten und das Training einer KI entscheiden, sollen bisher gesammelte Daten erhalten bleiben und von Linkedin weitergenutzt werden.
Dementsprechend vermuten die Verantwortlichen hinter der Sammelklage, dass Linkedin hier nur Schadensbegrenzung betreiben möchte, da Privatnachrichten und persönliche Daten schon seit geraumer Zeit für KI-Training genutzt werden. Als Entschädigung fordern die Kläger:innen 1.000 US-Dollar für Premium-Nutzer:innen der Plattform. Denn nur über den Premium-Account sind die KI-Features der Plattform nutzbar – und das Datensammeln ein mögliches Problem.
Gegenüber Reuters betonte Linkedin, dass es sich hierbei um haltlose Anschuldigungen handeln würde. Wie das Unternehmen weiter auf die Klage reagieren wird, verrieten die Sprecher:innen von Linkedin allerdings nicht. Es bleibt abzuwarten, ob die Sammelklage Erfolg haben wird.