Recruiterin: Euer Linkedin-Profil ist viel wichtiger als euer Lebenslauf – das sind ihre Tipps

Linkedin statt Lebenslauf: Soll mehr bringen und macht auch mehr Spaß. (Foto: Shutterstock-Di Studio)
Der ehemalige Disney-Personalchef Simon Taylor behauptet, dass sich Personalverantwortliche eure Lebensläufe nur zwischen drei und fünf Sekunden lang anschauen. „Fünf ist großzügig“, sagte er gegenüber dem CNBC-Format Make it. Das liege daran, dass sie zu viele Bewerbungen erhalten, um sich mehr Zeit nehmen zu können.
Linkedin-Profile aussagefähiger als Lebensläufe
Anders sehe es aus, wenn es um die Betrachtung der Linkedin-Profile von Bewerber:innen gehe, behauptet die ehemalige Amazon-Recruiterin Lindsay Mustain, die inzwischen Chefin eines Karriere-Coaching-Unternehmens namens Talent Paradigm ist.
„Ich verbringe 25 Mal mehr Zeit mit Ihrem LinkedIn-Profil als mit Ihrem Lebenslauf“, bekennt sie. Das liege daran, dass die Plattform „eine umfassendere Momentaufnahme des beruflichen Werdegangs eines Bewerbers“ biete. Zudem sei sie im Gegensatz zu einem Lebenslauf nicht auf eine oder zwei Seiten beschränkt.
Aktivitäten können euch von anderen Bewerbern abheben
Dabei interessiert Mustain nach eigenen Angaben besonders der Abschnitt mit den Aktivitäten der Profil-Inhaber:innen. Das sei die Sektion, innerhalb derer sich Bewerber:innen von anderen differenzieren können.
In ebendiesem Aktivitäten-Bereich werden eure Beiträge und öffentlichen Interaktionen mit anderen Personen auf Linkedin angezeigt. Der Bereich ist prominent oberhalb der Sektion platziert, de über Erfahrungen am Arbeitsplatz informiert.
Sei dieser Bereich interessant geschrieben, könne er die Aufmerksamkeit eines Personalchefs wecken, meint Mustain. Die Ex-Recruiterin empfiehlt, diesen Bereich zu nutzen, um zu zeigen, wie engagiert ihr in euren jeweiligen Fachbereichen seid.
Diese Beiträge machen euch zu Spitzenkandidaten
Das könnte etwa durch einen Beitrag darüber geschehen, was ihr in einer bestimmten Situation im Beruf immer oder niemals tun würdet. Oder es könnte eine Beschwerde darüber sein, was euch in eurer Branche frustriert. Es könnte aber auch eure Antwort auf einen Beitrag von jemand anderem sein, der durchdacht herüberkommt und Impulse setzt.
„Ich möchte wissen, wie Sie ein Problem oder eine Lösung in Ihrer Branche wahrnehmen“, sagt Mustain. Die Idee sei, zu zeigen, dass ihr euch Gedanken über eure Branche und ihre Weiterentwicklung macht.
„Es macht Sie auch zu einer dreidimensionalen Person“, betont Mustain. Das könne ein Lebenslauf allein nicht leisten. „Ich lerne die Dinge zu verstehen, die für Sie wichtig sind.“
Tipp: Linkedin-Profile aktuell und ausführlich halten
Deshalb empfiehlt sie Menschen auf der Suche nach einem neuen Job, ihre Erfahrungen detailliert wiederzugeben. Wichtig sei ein aktuell gepflegtes Profil mit einem professionellen Foto.
Helfen könne zudem eine kurze Zusammenfassung, die widerspiegelt, wer ihr als Expert:in seid und was ihr erreichen wollt. Dabei sei es wesentlich, das Profil so zu verbessern, dass es sich von der Masse abhebt. „Es ist so einfach, der Spitzenkandidat zu werden“, meint Mustain, „weil man diesen anderen Aspekt hat“.