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Warum du Konkurrenz vermeiden solltest

Wahre Höchstleistung entsteht, wenn wir uns mit den Besten messen, ihnen nacheifern und sie am Ende ein Stückweit abhängen können. Was für ein Triumph. Warum Unternehmen mit diesem Konkurrenzdenken auf dem Holzweg sind.

Von Alexandra Vollmer
3 Min. Lesezeit
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Wenn alle das Gleiche tun, ist nur ein minimaler Vorsprung drin. Wahrer Erfolg entsteht durch neue Wege – dort, wo Konkurrenz aufhört. (Foto: Gorodenkoff /Shutterstock)

Konkurrenz belebt das Geschäft – mit dieser Aussage werden schon Schulkinder in den Vergleich geschickt. Anna hält richtig gute Referate? Sieh zu, dass du ihr nacheiferst! Und dann strengt Leon sich an. Und vielleicht legt er mal ein richtig gutes Referat hin. Dann kann er Anna kurz das Wasser reichen. Vielleicht. Aber der Versuch, gleichzuziehen, kostet Leon eine Unmenge Energie. Das kann er unmöglich durchhalten. Auch später im Berufsalltag setzt sich der Kampf ums Gleichziehen und bestenfalls Überholen fort. Die Arbeitswelt ist voller Ranglisten – voller Sieger und Verlierer. Jeder ist angehalten, mit vollem Einsatz darum zu kämpfen, auf der Liste ganz oben zu stehen.

Bloß kein Hauen und Stechen

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Dass der Wettlauf um den ersten Platz, der Kampf um die Marktführerschaft, unsere Wirtschaft am Leben erhält, ist tief in unserer Gesellschaft verankert. Doch bei näherem Hinsehen entpuppt sich die als Binsenweisheit daherkommende Aussage nicht nur als wertfrei, sondern sogar als Irrglaube. Das bestätigt auch Anja Förster, Bestsellerautorin, Managementberaterin und gefragte Vortragsrednerin, in ihrem Blog.

Leiste mehr oder du gehst unter? Förster räumt mit diesem irrigen Anspruch auf und proklamiert das Gegenteil: So richtig erfolgreich sein könne nur, wer sich aus der Konkurrenz zurückzieht und sich komplett aus diesem Gerangel heraushält.

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Das eine tun, das andere lassen

Das Wort Konkurrenz stammt aus dem lateinischen „concurrere“ und bedeutet „zusammen laufen“ oder „am selben Rennen teilnehmen“. Und genau das ist der springende Punkt: „Wer hat denn gesagt, dass du verbissen im selben Rennen wie die anderen Marktteilnehmer mitrennen musst?“. Die Absage an die Konkurrenz habe dabei nichts mit einer Abkehr vom Wettbewerb zu tun. Denn auch wenn beide Begriffe gern in einen Topf geworfen werden, sind sie dennoch grundverschieden. „Märkte und der zugehörige Wettbewerb um Kunden, Geld und Mitarbeiter sind die Realität unserer Wirtschaftsordnung, so natürlich wie die Jahreszeiten oder die Schwerkraft“, erklärt Förster. Und das sei gut so. Konkurrenz hingegen besagt, dass dieser Wettbewerb auf gleicher Strecke erfolgen sollte – nämlich, indem Unternehmen um Kunden auf die gleiche Art und Weise kämpfen. Worauf das hinausläuft, liegt auf der Hand: Unternehmen ahmen den Branchenprimus nach, liegen kurz eine Nasenlänge vorn und fallen dann wieder zurück – bis ihnen der nächste kleine Vorsprung gelingt. Was für eine Energieverschwendung.

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Lauf woanders lang

„Die erfolgreichsten Unternehmen in sämtlichen Märkten konkurrieren eben gerade nicht, sie verhalten sich vielmehr völlig anders als die meisten anderen“, so Förster. „Anstatt sich gegenseitig auf die Füße zu treten, sich zu bekämpfen, sich zu überholen und sich auszumanövrieren, machen sie die Konkurrenz irrelevant.“ Das Geheimnis: Sie setzen bisherige Regeln und Routinen außer Kraft. Anstatt ein bestehendes Tool zu verbessern, sodass es ein Problem noch einen Deut schneller löst, entwickeln sie lieber ein Tool, das dieses Problem gar nicht erst entstehen lässt. „Damit schaffen sich Unternehmen ein temporäres Monopol“, so Förster. „Sie sind eine Zeitlang ohne Konkurrenz, für einen Moment unerreichbar für alle anderen.“ Dieses Pionierverhalten sei es, was die Besten vom Rest trenne.

Beim Begriff „Monopole“ zucken viele Fans der freien Marktwirtschaft zusammen. Schließlich haben Monopole den Ruf des Marktversagens. Doch um Unternehmen, die sich durch staatlichen Support oder durch unlauteres Agieren am Markt eine Sonderstellung verschafft haben, geht es der Querdenkerin nicht. Vielmehr bricht sie eine Lanze für die Unternehmen, die im offenen, ungeschützten Wettbewerb stehen. In diesem Umfeld konkurrenzlos zu sein – zumindest eine Zeitlang – das sei die höchste Kunst.

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