Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Wer glaubt, dass das die häufigsten Gründe für eine Krankschreibung sind, der irrt. Wie der diesjährige DAK-Gesundheitsreport zeigt, sind es vor allem Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen, die zu hohen Ausfällen führen. Knapp 21 Prozent der Fehltage deutscher Arbeitnehmer gehen darauf zurück. An zweiter Stelle stehen akute Atemwegserkrankungen mit 16 Prozent. Psychische Erkrankungen seien der dritthäufigste Grund für krankheitsbedingte Ausfälle. 15 Prozent gehen darauf zurück.
Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der gesamte Krankenstand im Jahr 2018 bei der DAK leicht von 4,1 auf 4,2 Prozent. Konkret heißt das, dass an jedem einzelnen Kalendertag im Schnitt 4,2 Prozent der beschäftigten DAK-Versicherten aufgrund einer Krankheit nicht zur Arbeit erschienen. Den leichten Anstieg erklärt die Krankenkasse mit der Grippewelle zu Beginn des vergangenen Jahres. Annähernd die Hälfte der versicherten Arbeitnehmer haben sich im vergangenen Jahr gar nicht krankschreiben lassen.
Krankheitstage: Zahlen zu Rückenleiden sollten Arbeitgeber sensibilisieren
Rückenschmerzen waren 2017 noch der häufigste Grund für krankheitsbedingte Ausfälle. Wie die DAK in ihrem Bericht deutlich macht, seien sie jedoch „eine Konstante im Arbeitsunfähigkeitsgeschehen“. Schon der erste DAK-Gesundheitsreport im Jahr 1999 stellte fest, dass Rückenschmerzen die häufigste Einzeldiagnose beim Krankenstand darstellen würde. Dazu zählen auch Bandscheibenvorfälle und Wirbelsäulenverkrümmungen. Die Folgen seien sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer gravierend.
„Die Prävention ist und bleibt der zentrale Ansatz, um Rückenschmerzen einzudämmen.“
Für Betroffene bedeuten dauerhafte beziehungsweise regelmäßig wiederkehrende Rückenschmerzen einen Verlust an Lebensqualität, der auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden kann. Patienten erleben einen Verlust an Beweglichkeit und Mobilität, Funktionseinschränkungen und eine geringere körperliche Fitness. Das Schmerzempfinden führe zudem nicht selten zu Stimmungsschwankungen. Kaum eine Diagnose ließe sich jedoch durch präventive Maßnahmen besser in den Griff kriegen, wie es im Bericht heißt.
„Die Prävention ist und bleibt der zentrale Ansatz, die viel zu vielen Krankheitstage mit Rückenschmerzen einzudämmen“, heißt es von Seiten der DAK. Arbeitgeber können beispielsweise durch ergonomisch hochwertige Büromöbel unterstützen. Zudem können Gesundheitsgutscheine, die steuerlich absetzbar sind, angeboten werden. Etwa die Mitgliedschaft für ein Fitness-Studio oder Yoga- und Pilates-Kurse ganz oder zur Hälfte gezahlt werden. Falsches Sitzen und zu wenig Bewegung führen zu Rückenleiden.
Weniger Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen
Wie die DAK ebenfalls erklärt, haben sich die Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen in diesem Jahr deutlich verringert. So sei die Diagnose einer Depression um 17 Prozent weniger gestellt worden. Auffällig ist, dass vor allem Frauen verhältnismäßig oft aufgrund von Seelenleiden ausfallen. Bei den weiblichen Versicherten wurden 63 Prozent mehr Fehltage aufgrund einer solchen Diagnose gezählt als bei Männern. Experten warnen allerdings vor voreiligen Schlüssen. Häufig bleiben psychische Erkrankungen bei Männern einfach nur unentdeckt.
„Frauen werden antriebslos und verfallen in eine trübe Stimmung, Männer dagegen reagieren aggressiv, schinden sich noch mehr, treiben wie verrückt Sport und trinken häufiger Alkohol“, sagt beispielsweise Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes für Psychiatrie und Psychotherapie, gegenüber Spiegel Online. Wird dieses Verhalten dann als typisch männlich abgetan, bleibe die Depression lange unerkannt. Psychische Erkrankungen werden aufgrund vorgefestigter Rollenbilder von Männern häufig totgeschwiegen.
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Die Grafiken solltet ihr mal ueberarbeiten. ;) Ihr koennt das naemlich besser