Kreativität anregen: Du kannst das Louvre in Paris jetzt virtuell erkunden
Um sich Inspiration zu suchen, setzen CIA-Agenten auf den Museumstrick. Egal, ob ein Naturkundemuseum oder eine Kunsthalle – so ein Ort kann für neue Impulse sorgen. Und damit auch für Ideen, die hilfreich im Job sein können. „Wenn unsere Gehirne in neue Welten eintauchen“, erklärt Ausbilderin Nyssa Staatveit, „kommen uns auch neue Gedanken.“ Doch wie soll das aktuell gehen, wo doch alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen sind? Corona macht es schwer, sich diese Form der Inspiration zu verschaffen. Das Louvre in Paris hat jetzt eine Lösung für das Problem gefunden. Das Kunstmuseum lässt Besucherinnen und Besucher von der Couch aus durch die heiligen Hallen spazieren und weltberühmte Kunstwerke betrachten.
Virtuelle Rundgänge regen Kreativität an
Insgesamt 480.000 Exponate können Interessierte so bestaunen. „Zum ersten Mal kann jeder von einem Computer oder Smartphone aus kostenlos auf die gesamte Sammlung von Werken zugreifen“, sagt der Direktor des Louvre Jean-Luc Martinez in einer Presseerklärung. Über den Button „Launch a virtual tour“ beginnt die 360-Grad-Tour im Google-Street-View-Style durch verschiedene Ausstellungsräume. „Das atemberaubende kulturelle Erbe des Louvre ist jetzt nur noch einen Klick entfernt“, fügt Martinez hinzu. Neben der weltberühmten „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci können Besuchende so jetzt auch „Die Hochzeit zu Kana“ von Paolo Veronese und die Skulpturen „Amor und Psyche“ von Antonio Canova sowie Michelangelos „Sterbender Sklave“ bestaunen.
„Gehirne sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie offen sind.“
Da Vincis „Mona Lisa“ regt die Gedanken der Betrachtenden seit Jahrhunderten an. „Das Bild hat keine sehr großen Ausmaße, wirkt aber auf den Beschauer monumental in seinem Verhältnis von Person und Hintergrund“, schrieb Robert Wallace in „Leonardo da Vinci und seine Zeit“. Diese Monumentalität steigere, Wallace nach zu urteilen, zugleich den Eindruck von Charme und Frostigkeit, sodass sie stets sowohl mit Entzücken als auch mit rätselhaftem Erstaunen oder sogar mit etwas wie Furcht betrachtet wurde. Diese gedankliche Auseinandersetzung ist es, wonach die eingangs erwähnten CIA-Agenten streben. „Gehirne sind wie Fallschirme, sie funktionieren nur, wenn sie offen sind“, sagte Nyssa Straatveit vor knapp zwei Jahren auf der SXSW in Texas.
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Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist: Wer alle Exponate des Louvre studiert und sich noch nicht an den Kunstwerken sattgesehen hat, findet auf „Google Arts & Culture“ noch mehr Inspiration. Dort stehen über 2.500 virtuelle Touren durch 1.200 Museen und Galerien online. Besucherinnen und Besucher können so von daheim aus durch Kulturhallen spazieren und wichtige Werke betrachten. Das Museum Mauritshuis in Den Haag etwa umfasst die staatliche Sammlung der Niederlande mit 841 Kunstobjekten. Darunter berühmte Gemälde wie „Mädchen mit dem Perlenohrring“ von Jan Vermeer und „Die Anatomie des Dr. Tulp“ von Rembrandt van Rijn. Auch ein Besuch im Munch-Museum in Oslo ist möglich. Hier ist „Der Schrei“ des norwegischen Malers ausgestellt.