Nachdem es im brandenburgischen Grünheide Proteste gegen den Bau des Tesla-Werks gab und gibt, ändert der E-Auto-Hersteller seinen Genehmigungsantrag. Die Kritik dreht sich unter anderem um den hohen Wasserbedarf der Fabrik, die in einem Trinkwasserschutzgebiet gebaut wird.
Tesla werde jetzt das Design der Anlage so ändern, dass der Wasserbedarf geringer ausfällt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Das habe Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtages in Potsdam mitgeteilt.
Änderungen erhöhen Chance auf Genehmigung
Im Februar hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zwei Eilanträge von Umweltverbänden zurückgewiesen, die einen Stopp der Rodungen auf dem Tesla-Gelände erzwingen wollten. Das OVG hatte Tesla bereits eine wahrscheinliche Genehmigung attestiert, weshalb erste Arbeiten starten konnten.
Sollte Tesla schlussendlich doch keine Genehmigung erhalten, müssten alle vorgenommenen Schritte wieder zurückgebaut werden. Der überarbeitete Antrag erhöhe Teslas Chance auf eine umweltrechtliche Genehmigung, sagte Wirtschaftsminsiter Steinbach der dpa.
Kritik bleibt laut
Die Kritik bezieht sich allerdings nicht nur auf die Sicherstellung der öffentlichen Versorgung mit Trinkwasser. Die Bürgerinitiative gegen die Gigafactory Grünheide wirft Tesla in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung vor, bei der Betankung von Baufahrzeugen auf dem Tesla-Gelände gegen vorgeschriebene Schutzmaßnahmen zu verstoßen.
Durch das Tanken direkt über dem Erdreich sei das Grundwasser gefährdet. Dem Umweltministerium zufolge wird die Einhaltung der Regeln geprüft. Der geänderte Antrag wird also die Diskussion um den Bau vorerst nicht beenden. Tesla will ab 2021 in Grünheide E-Autos herstellen. Rund 500 000 Autos sollen pro Jahr gebaut werden.
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