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Geldgeschäfte im Darknet: Kryptobörsenbetreiber in den USA verhaftet

Er soll ein „nicht zugelassenes Unternehmen zur Sendung von Geld“ betrieben haben und in Geldwäsche und illegale Finanztransaktionen verwickelt gewesen sein. Jetzt drohen Anatoly Legkodymow bis zu fünf Jahre Haft in den USA. Am Mittwoch wurde der 40-jährige Russe in Miami festgenommen.
Legkodymow lebt eigentlich in China und ist Mitbegründer und Chef der in Hongkong ansäßigen Kryptobörse Bitzlato. Die Gelder, die über seine Börse geflossen sind – nach Angaben der Staatsanwaltschaft seit Mai 2018 rund 4,58 Milliarden Dollar –, sollen vor allem auf dem Darknet-Marktplatz Hydra Market für Ransomware-Lösegelder und illegalen Drogenhandel genutzt worden sein.
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„‚Hydra‘-Nutzer haben mehr als 700 Millionen Dollar in Kryptowährung über Bitzlato ausgetauscht“, heißt es vom US-Justizministerium. Nachdem der Darknet-Marktplatz bereits im April 2022 vom BKA und US-Ermittler:innen abgeschaltet worden war, erfolgte nun ein internationaler Schlag gegen die 2016 gegründete Kryptobörse.
Neben der Verhaftung Legkodymows in den USA kam es auch in Spanien, Portugal, Zypern und Frankreich zu Polizeieinsätzen. Wer die Seite von Bitzlato aufrufen will, erhält dort nur noch einen Hinweis, dass die Domain „als Teil einer koordinierten internationalen Strafverfolgungsaktion“ von den französischen Behörden beschlagnahmt worden sei.
In den USA sind Transaktionen via Bitzlato ab dem 1. Februar verboten.
Laut US-Finanzministerium hat die Kryptoplattform Transaktionen von Bitcoin, Ether, Bitcoin Cash, Litecoin, Dash, Tether, Monolith Ruble und Dogecoin ermöglicht.
Besonders attraktiv wurde Bitzlato allerdings dadurch, dass Nutzer:innen kaum Details über ihre Identität preisgeben mussten – archivierte Versionen der Seite zeigen, dass teils nur eine Mailadresse für die Registrierung notwendig war.
Das dürfte „bekannte Gauner“ angezogen haben, wie die US-Justiz Legkodymow selbst zitiert. Von den Behörden heißt es weiter: „Bitzlato hat es versäumt, die nach US-Recht vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, die es den Behörden ermöglichen, Finanzstraftaten aufzudecken und zu untersuchen.“
Die Pressemitteilung des US-Justizministeriums zeigt aber auch, dass der Schlag gegen die Kryptobörse wohl ein Exempel statuieren soll: „Ganz gleich, ob Sie von China oder Europa aus gegen unsere Gesetze verstoßen oder unser Finanzsystem von einer tropischen Insel aus missbrauchen – Sie müssen damit rechnen, dass Sie für Ihre Verbrechen in einem Gerichtssaal der Vereinigten Staaten zur Rechenschaft gezogen werden.“
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