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Meatable: Erste Laborwurst kommt aus den Niederlanden

Die niederländische Firma Meatable präsentiert ihre erste Wurst, die aus Zellkulturen gezüchtet wurde. Fleisch ohne Leid könnte die Zukunft sein.

Von Hannah Klaiber
2 Min. Lesezeit
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Kommt Wurst zukünftig aus dem Labor? (Bild: Astrid AC/ Shutterstock)

Dass der enorme Fleischkonsum der Menschheit weder ethisch noch ökologisch zu rechtfertigen ist, dürfte den meisten mittlerweile einleuchten. Die moderne Tierzucht in ihren heutigen Ausmaßen ist einer der größten Klimaschädlinge. Schlachthöfe, Massentierhaltung und nicht zuletzt ein nicht zu unterschätzender Beitrag der Fleischindustrie zur Entstehung neuartiger Krankheitserreger – den Nachteilen des Fleischessens steht am Ende des Tages nur ein Argument gegenüber: der Geschmack.

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Weil das für viele aber nach wie vor ausschlaggebend ist, während gleichzeitig das ökologische Bewusstsein in der Bevölkerung wächst, widmen sich die Nahrungsmittelkonzerne seit circa einem Jahrzehnt der Herstellung möglichst echt wirkender – und vor allem echt schmeckender – Imitate. Das heißeste Eisen auf diesem Markt ist sogenanntes Clean Meat – sauberes Fleisch. Gemeint ist Fleisch, das „sauber“ ist vom Vorgang des Schlachtens. Weil es nie gelebt hat.

Synthetisches Fleisch: Stammzellen aus der Nabelschnur

Das 2018 gegründete Unternehmen Meatable aus den Niederlanden hat jetzt seine erste Schweinebratwurst präsentiert, die komplett aus besagtem Material besteht. Hierfür werden Zellkulturen im Reagenzglas vermehrt und gezielt zu den für die Weiterverarbeitung benötigten Körperteilen gezüchtet.

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Dazu in der Lage sind nur Stammzellen, die bisher wiederum aus sogenanntem FBS (Fetal Bovine Serum), also aus dem Genmaterial von Rinderföten gewonnen wurden. Meatable schreibt sich auf die Fahnen, dass das Unternehmen – im Gegensatz zu Konkurrenten – von Anfang an mit Zellproben aus der Nabelschnur der Tiere arbeite, also das eigene Geschäft nicht auf getöteten Föten aufbaut. So sieht das Ergebnis aus:

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Großes Hindernis beim Laborfleisch: Die Gesetzgebung

Dass Meatable ein Bild der ersten gebratenen Synthetikwurst präsentiert, ist auch ein Zeichen an die Mitbewerber. Es herrscht ein heißes Wettrennen zwischen verschiedenen Unternehmen, wer das erste „saubere“ Stück Fleisch auf den Markt bringen wird. Und es steckt eine Menge Geld im Geschäft mit der ethischen Echt-Wurst: 47 Millionen US-Dollar haben Investor:innen 2021 laut dem Technologieportal Techcrunch in Meatable gesteckt. Das größte Hindernis dabei ist laut CEO Krijn de Nood die Gesetzgebung: „In den meisten Teilen der Welt ist es nicht erlaubt, zellkultivierte Fleischprodukte zu verkaufen“, sagte er. Die einzige Ausnahme bildet bisher Singapur.

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Erste Schritte zur Legalisierung in den Niederlanden wurden aber bereits eingeleitet. Nachdem bisher nur die Gründer:innen und Anteilsinhaber:innen Meatables Produkte unter strengen Rahmenbedingungen probieren durften, hat das Unternehmen im März eine Verkostung im niederländischen Repräsentant:innenhaus veranstaltet. Laut eigenen Angaben plant das Unternehmen die Markteinführung des Clean Meat für 2025.

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