Jeff Ravencraft, Leiter des USB Implementers Forum, hat die Pläne für einen EU-weiten USB-C-Standard in einer öffentlichen Stellungnahme kritisiert. Die Non-Profit-Organisation bietet Support und ein Forum zur Weiterentwicklung und Einführung der USB-Technologie.
Die EU-Kommission hatte im September einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der USB-C zum europäischen Standard für Ladegeräte machen soll. Das soll Elektroschrott reduzieren.
Regel könnte Entwicklung ausbremsen
„Die vorgeschlagene Gesetzgebung scheint nicht zu erfassen, wie die USB Spezifikationen (und deren zukünftige Entwicklung) funktionieren“, so Ravencraft. Das werde wahrscheinlich zu Problemen mit der Interoperabilität, Funktionalität und zu Verwirrung und Streitigkeiten führen.
Er befürchtet, dass Kundenerwartungen enttäuscht werden und es zu Rechtsstreitigkeiten auf dem Markt kommen könnte, weil nicht klar sei, wie USB-Produkte funktionieren und welche Produkte die Spezifikationen einhalten.
Dass die geplante Regelung auf eine bestimmte Generation von USB-Technologien beschränkt ist, könnte aus Sicht von Ravencraft die dynamische Weiterentwicklung der Technologie einschränken.
Vorschlag ist schon jetzt veraltet
Zwar habe die EU-Kommission versprochen, dass das Gesetz schnell aktualisiert und an neue Standards angepasst werden könnte – aber tatsächlich ist schon der aktuelle Entwurf veraltet und bezieht sich auf einen Standard aus dem Jahr 2019. Im Mai dieses Jahres sei bereits eine neue Version veröffentlicht worden. Daraus schließt Ravencraft, dass es unwahrscheinlich sei, dass das Gesetz immer auf dem neuesten Stand gehalten wird.
Außerdem beschränke der Entwurf sich auf einzelne Komponenten wie die physische USB-C-Buchse und vergesse dabei, dass der Standard in einem breiteren Framework von Standards rund um Daten- und Lade-Protokolle existiere.