Dass Elektroautos im Winter eine zum Teil deutlich geringere Reichweite haben, ist schon länger bekannt. Beim Model Y von Tesla oder VWs ID 4 sollen die Einbußen bis zu rund 30 Prozent betragen.
Supercharger: Kälte bringt Teslas zum Stillstand
Die Kälte kann auch zu Problemen beim Laden von E-Autoakkus führen. In den USA sind in den vergangenen Tagen wohl Dutzende Teslas liegengeblieben – ausgerechnet an den Supercharger-Stationen.
Die E-Autos ließen sich offenbar gar nicht mehr laden, wie ein entsprechender Bericht des US-Senders Fox 32 aus Chicago zeigt. In der US-Metropole werden derzeit Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius gemessen.
Das scheint den Supercharger genannten Schnellladesäulen von Tesla gar nicht zu gefallen. In dem TV-Bericht klagen mehrere Besitzer:innen von Tesla-Fahrzeugen, dass sich die Batterien trotz stundenlanger Ladeversuche nicht laden ließen.
Entsprechend konnten die Fahrzeuge auch nicht mehr von der Stelle bewegt werden. Einer der Interviewpartner sprach von „toten Robotern“, die sich auf dem Supercharger-Parkplatz stapeln würden. Die einzige Rettung für viele: sich zum nächsten Tesla-Servicezentrum abschleppen zu lassen, wie die Futurezone schreibt.
Akku zu kalt oder Supercharger ausgefallen?
Zugleich beschwerten sich aber Tesla-Fahrer:innen darüber, dass es von dem Konzern selbst keine Hilfe gab. Es ist nicht einmal bekannt, ob das Problem bei den zu kalt gewordenen Fahrzeugen und Akkus liegt oder ob die Supercharger selbst keinen Strom mehr liefern können.
Darüber hinaus meldeten Besitzer:innen von Teslas, dass die Türen und Türgriffe so stark eingefroren waren, dass sie ihr Fahrzeug nicht betreten konnten. Und das, obwohl Teslas normalerweise über die App aufgeheizt werden können und sich auch die Tür per App öffnen lässt.
E-Auto im Winter: Akku vorheizen
Expert:innen raten E-Autofahrer:innen, bei extremer Kälte den Akku vorzuheizen. In Teslas wird der Heizvorgang normalerweise beim Ansteuern einer Supercharger-Station automatisch gestartet. Das Ganze lässt sich aber auch über die App steuern.
Derweil bringt die Kälte auch Probleme für Verbrenner mit sich. Der ADAC etwa warnt insbesondere Dieselfahrer:innen. Schon ab null Grad könnten sich im Diesel Paraffinpartikel bilden, die Kraftstoffsystem und -filter verstopfen könnten. In diesem Fall würde das Fahrzeug nicht mehr anspringen.
Probleme für Dieselfahrzeuge bei Kälte
Doch auch mit dem ab November angeboten Winterdiesel ist man laut ADAC nicht auf der sicheren Seite. Schon bei dauerhaften Temperaturen von minus sieben Grad und weniger könne es zu Problemen kommen. Speziell wenn Dieselfahrzeuge länger in der Kälte stehen, könnten Kristalle entstehen, die sich in Tank und Leitungen absetzen.
Weniger von der Kälte betroffen scheinen Benziner zu sein, wie t-online.de schreibt. Benzin friert erst ab einer Temperatur von rund minus 45 Grad ein. Zur Einordnung: Die tiefste in Deutschland je gemessene Temperatur liegt bei minus 37,8 Grad, gemessen im Februar 1929.
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