Berufs- und Privatleben miteinander vereinbaren zu können, ist vielen Menschen sehr wichtig. Das spiegelt sich bereits bei der Jobsuche wider. Gibt es Vertrauensarbeitszeit? Ist es möglich, im Homeoffice zu arbeiten? Wie wird mit Überstunden umgegangen? Diese Fragen treiben viele Bewerber und Bewerberinnen um und trennen so manches Mal die Spreu vom Weizen potenzieller Arbeitgeber. Aber auch Regierungen können dabei helfen, indem sie Gesetze für flexible Arbeitsmodelle etablieren, die es beispielsweise Eltern erleichtern, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Work-Life-Balance: Deutsche verbringen 15,6 Stunden mit Freizeitaktivitäten
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat überprüft, in welchen Staaten die Grundlage für eine gute Work-Life-Balance am besten ist. Dafür waren vor allem Aspekte der Arbeitszeit relevant, aber auch Faktoren wie die Beschäftigungsquote von Müttern. Laut der OECD bekommen es die Niederländer besonders gut hin, Berufs- und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Auch den Italienern und Dänen gelänge das gut, wie der Better Life Index 2019 zeigt. Ausgewertet wurden Daten aus insgesamt 40 Staaten. Deutschland liegt demnach auf Platz 9.
Der wichtigste Aspekt für eine gute Work-Life-Balance ist laut der Studie die Arbeitszeit. In den Niederlanden arbeiten nur 0,4 Prozent der Beschäftigten beispielsweise 50 Stunden oder mehr pro Woche – die drittniedrigste Rate in den OECD-Ländern, wo der Durchschnitt immerhin bei elf Prozent liegt. In Deutschland trifft das auf vier Prozent zu. Fakt ist: Je länger Menschen arbeiten, desto weniger Zeit haben sie zur freien Verfügung. Dabei ist Freizeit von großer Bedeutung für das allgemeine Wohlbefinden. Sie kann die physische und psychische Gesundheit stärken. Wer viel arbeitet, ist oft gestresster.
In Deutschland verwenden Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 15,6 Stunden für Freizeitaktivitäten und das persönliche Wohlbefinden – was mehr ist als der OECD-Durchschnitt von 15 Stunden. Der niederländische Ranking-Sieger bringt es auf rund 16,1 Stunden Zeit für persönliche Dinge. Die Italiener schaffen sogar 16,5 Stunden und die Dänen immerhin 15,9 Stunden. Unter den Top 10 im Better Life Index 2019 sind ausschließlich EU-Länder zu finden. Schlusslicht sind Kolumbien und Mexiko – wo fast ein Drittel der abhängig beschäftigen Einwohner mehr als 50 Stunden die Woche arbeitet: 29 Prozent in Kolumbien, in Mexiko sind es 27 Prozent.
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