Google baut „längstes Seekabel der Welt“ – dafür soll es genutzt werden

Von der Ostküste der USA über Landepunkte in Praia Grande, Brasilien, und Punta del Este, Uruguay, soll die neue Unterwasserverbindung bis nach Las Toninas in Argentinien verlaufen. Das Firmina genannte Kabel soll das längste Kabel der Welt sein, das im Notfall vollständig mit einer einzigen Stromquelle an einem Ende des Kabels betrieben werden kann. Damit soll die Verbindung nahezu unkaputtbar sein.

So soll das Seekabel verlaufen. (Bild: Google)
Je länger die Strecke, desto schwieriger die Stromversorgung
Bei Unterseekabeln werden die Daten als Lichtimpulse in den optischen Fasern des Kabels übertragen. Dabei wird dieses Lichtsignal normalerweise alle 100 Kilometer mit einem elektrischen Hochspannungsstrom verstärkt, der an den zwischengeschalteten Anlandestationen bereitgestellt wird. Es gilt also: Je kürzer eine Kabelverbindung ist, desto leichter lässt sie sich einseitig mit Strom versorgen. Dabei spielt auch die Zahl der eingesetzten Faserpaare, mithin die Bandbreite des Kabels eine wichtige Rolle.
Die hohe Reichweite Firminas mit ihren zwölf Glasfaserpaaren wird vor allem dadurch erreicht werden, dass das Kabel vom Start weg mit einer um zwanzig Prozent höheren Spannung versorgt wird als bisherige Systeme. Die Aufgabe von Firmina wird darin bestehen, den Zugang zu Google-Diensten für Nutzer in Südamerika zu verbessern.
Deshalb hat Google das Projekt Firmina genannt
Firmina wird das Portfolio Googles an leistungsfähigen Seekabeln auf 16 erhöhen. Hinzu kommen weitere Leitungen, an denen sich Google mindestens beteiligt hat.
Der Name Firmina geht zurück auf die brasilianische Autorin Maria Firmina dos Reis (1825 – 1917), die 1859 in ihrem Roman Úrsula das Leben der Afrobrasilianer in der Sklaverei beschrieb. Firmina dos Reis gilt als Brasiliens erste Romanautorin.